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Push The Limits |
Inhalt: Ein Wurmloch der besonderen Art überrascht das Team auf einem Planeten... von da an beginnt ein Abenteuer und O’Neill muss um sein Leben rennen.
Anmerkungen: Das ist eine recht lange Story und man braucht sicher einen langen Atem, um sie zu lesen.. es ist aber meiner Meinung nach eine meiner besten.. mal rein Inhaltlich betrachtet. Es geht allerdings auch besser!
[Kapitel: 2] To Serve And Protect
[Kapitel: 3] Runaway
[Kapitel: 4] Easy Target
[Kapitel: 5] Just having a bad day
[Kapitel: 6] Unrealized Realiy
[Kapitel: 7] The Ugly Truth
[Kapitel: 1] Back and Back and Back to the Future
“PJ3…. Öhm…. Jaaa.. Okay, am besten wir schauen erst mal, wie das Wetter dort so ist, bevor wir uns entscheiden, ob wir gehen, oder?” – O’Neill war jetzt schon an einer Flucht interessiert. Diese Mission versprach ja der Hit des Jahrhunderts zu werden.
Schweiß würde in Litern fließen, während er und sein Team sich durch die wüstenartigen Klimate dieses Planeten kämpften, nur um nachzusehen, ob da irgendwo ein verlassenes Häuschen zu finden war. Einfach grandios... wie Urlaub, dachte Jack sich.
Zu diesem, miesgelaunten Zeitpunkt war er sich aber noch nicht darüber im Klaren, was ihn erwartete, denn dieses mal sollte die Reise ein klein wenig anders verlaufen, als er es gewöhnt war.
//
Seit über einer Stunde hatte sich nun bereits der Alptraum von PJ3-4K5 erfüllt.
SG-1 war bereits so erschöpft von den Bedingungen, dass sie eine Pause einlegten.
Ihre ursprünglich ocker-braunen Uniformen hatten inzwischen die Farbe des roten, staubigen Sandes übernommen, der in jeden Zentimeter ihrer Taschen vordrang und bereits ihre Schuhe zur Genüge füllte.
O’Neill holte seine Flasche heraus, die lauwarmes Wasser für ihn bereithielt.
Er drehte unter einem unangenehmen Knirschen des Sandes in der Windung, den Deckel ab und nahm einen kräftigen Schluck um seinen Durst kurzzeitig zu betäuben.
Seine Teammitglieder taten es ihm gleich und nutzten die kurze Entspannungsphase um den Wüstenwind zu genießen, der nun aufkam.
Aber er wurde unerwartet stärker, so dass sie sich ungeschützt einem nahenden Sturm ausgesetzt sahen.
Das Gate war eindeutig zu weit weg und so mussten sie sehen, dass sie diese Situation meisterten – egal wie!
Dicht aneinander gedrängt und hinter einem geradezu winzigen Felsbrocken Schutz suchend, hockten sie am Boden und hielten sich die Arme schützend vor die Gesichter, um nicht von dem Sand zu sehr behindert zu werden.
Aber was sie auch taten, der Sand suchte sich alle noch so kleinen Ritzen und ließ sie völlig orientierungslos und erschöpft in mitten eines anrasenden Sturmes zurück.
O’Neill riskierte einen kurzen Blick, bei dem er eine Windrose entdecken konnte, die auf sein Team zuraste.
Dann peitschte ihm Sand ins Gesicht und seine Augen brannten sofort, wie die Hölle selbst.
Alles reiben und fluchen half in diesem Augenblick nichts und ebenso eine Flucht war absolut zwecklos.
Also entschlossen sich die vier, einfach nur zu versuchen, lebendig diese Sache zu überstehen.
Das war einfach gesagt.
Aber wie schnell konnte diese annahende Windrose sie im Sand verschütten? Der Erstickungstod war nicht ihr geplantes Ziel.
Aber es kam alles ganz anders.
Alle hatten die Arme um die Knie geschlungen und ihre Köpfe schützend im Schoß verborgen und warteten so auf das unausweichliche.
Aber anstatt des heftigen Sturmes mit seiner ganzen Gewalt, öffnete sich ein Wurmloch direkt über ihnen.
Und genauso plötzlich, wie unerwartet, trat eine Windstille ein und alles wurde ruhig.
„Das muss das Auge des Sturmes sein!“, erklärte Carter.
„Ein Wurmloch?“, fragte O’Neill verwundert.
„Ich bin mir nicht sicher, ob das ein Wurmloch ist!“
„Es übt jedenfalls eine starke Anziehungskraft auf uns aus!“, stellte Jonas fest und stand auf.
Das Wurmloch unterschied sich jedoch grundlegend von denen, die sie kannten: Es war weit und breit kein Gate zu sehen und diese Verbindung zu einer anderen Welt hatte nicht die typische azurblaue Farbe, die wie pures Wasser glitzerte.
Nein, dieses hier war orange und leuchtete bedrohlich über den Köpfen des Teams.
„Was machen wir jetzt?“, fragte O’Neill.
Aber er bekam keine Antwort mehr. Das Wurmloch über ihnen breitete sich aus und kam näher. Es bewegte sich!
Dann sog es alle samt ein ohne Rücksicht auf die Masse an Sand, die mitgeschleudert wurde.
Alles war so anders.
Der Transport in den vertrauten Wurmlöchern, durch die er bereits so oft gegangen war, war sanft und kalt. Eiskristalle bildeten sich und wenn man nicht aufpasste, auch in der Lunge.
Aber das hier war das krasse Gegenteil.
Wie Feuer raste die Hitze über seine Haut und versuchte die winzigen Haare zu versenken. An Atmen war gar nicht zu denken und sehen tat er auch eher nur eine Art feurigen Tunnel und nicht einen einzigen Stern.
//
„Oh Verdammt!“ Jack stöhnte, als er sich wieder aufrichten konnte.
Der Sturz war wirklich sehr unangenehm gewesen. Das komplette Team wurde regelrecht aus dem seltsamen und sehr unangenehmen Wurmloch wieder ausgespuckt, inklusive des ganzen Sandes.
„Das waren mindestens zwei Meter!“, stellte Jack wütend fest und kontrollierte ob er und die anderen unverletzt geblieben waren.
Als alle aufgestanden waren und endlich damit begannen sich umzusehen, konnte selbst Jack seine coole, gefasste Miene nicht mehr aufrechterhalten.
Was er sah, war einfach zu unglaublich, um wahr zu sein.
Vor ihnen erstreckte sich eine Sky-Line, die einige hundert Meter an Höhe zu betragen schien. New York wurde eindrucksvoll in den Schatten gestellt. Fahrzeuge, wie man sie auf der Erde nur aus Computerspielen kannte, rollten über Bahnen direkt an den Häusern.
Eigentlich rollten sie gar nicht, sondern sie schwebten leicht dahin. Und so nahe sie sich auch kamen, ein Zusammenstoß schien einfach unmöglich zu sein.
Dem nicht genug bewegten sie sich nicht nur horizontal sondern auch vertikal an den Wänden der gigantischen Häuser, welche das Stadtbild offenbar zu beherrschen schienen.
SG-1 befand sich ganz unten und musste starr nach oben sehen, um etwas von dem zu erfassen, was hier normal zu sein schien.
Die ganze Stadt, oder was es war, war in grelle weiße, saubere Töne gedeckt und ließ einen Gedanken an dreckige Stadtviertel und Slums gar nicht erst aufkommen.
„Wo sind wir?“, stellte dann Jonas endlich die entscheidende Frage.
„Das würde ich auch ganz gern wissen!“, antwortete Jack und sah sich weiter in der imposanten Umgebung um.
Überall kamen aus dem Nichts Projektionen zum Vorschein, die Werbung in 3-D von sich gaben.
„Sie sehen das auch, oder?“, fragte Jack unwillkürlich.
„Was sehen?“, fragte Jonas verwundert und beobachtete, wie Jack und Sam sich nach den Projektionen richteten, die offensichtlich er und Teal’C nicht wahrnahmen.
„Es sind holographische Darstellungen von Werbung!“, erklärte Carter.
„Wieso können nur Sie beide das sehen?“, fragte wieder Jonas und sah sich hektisch um. Er wollte wissen wo die Quelle der Hologramme lag, aber er konnte sie nicht ausmachen.
„Ich weiß es nicht. Aber sie sehen das doch auch, Carter?“, versicherte Jack sich noch einmal.
„Ja, Sir.... uhhm was war das?!“ – sie hatte etwas gesehen.
„Was war was?“, fragte Jack und versuchte herauszufinden, wo Carter hinsah.
„Ihre Hände!“ – „Was ist mit meinen Händen!“
„Halten sie sie noch mal dahin, wo das Hologramm war.“, forderte Sam und Jack tat was sie wollte.
Diesmal sah er es auch.
„Was zur Hölle ist das?“, fragte er und sah sich prüfend seine Hände an.
Seine Fingerkuppen an Zeigefinder und Daumen hatten kurz aufgeleuchtet.
„Das ist ein Scan!“, erklärte Jonas und zeigte auf ein kleines schwarzes Kästchen, dass im Boden verankert war.
Als er seine Hand darüber hielt, blitzen auch seine Fingerkuppen kurz auf. Aber bei Jack waren es zwei Blitze. Einer war blau und der zweite war grün.
Bei Jonas war der zweite Blitz rot.
„Was ist, wenn....“, begann Carter zu spekulieren.
„Was ist, wenn was???“, fragte Jack, der langsam in ein Stadium der absoluten Verwirrung geriet.
„Wenn das kein Wurmloch war, das uns auf einen anderen Planeten gebracht hat?“
„Carter, wohin sollte es uns denn sonst bringen?“
„Vielleicht in eine andere Dimension!“
„Okay, wir sollten uns erst einmal umsehen, bevor wir mit solchen Theorien aufwarten.“
„Aber Sir, wenn wir auf einer anderen Erde sind, dann würde sich erklären, wieso wir gescannt werden können und Jonas und Teal’c nicht. Beide sind nicht von der Erde.“
„Ja, zur Kenntnis genommen, Carter. Aber solange ich keine Beweise habe, sehen wir uns erst mal um und sehen zu, dass wir nicht zu sehr auffallen.“
//
Ein Einkaufsbummel war angesagt und die vier begaben sich in das nächste Gebäude, dass wie ein Einkaufsladen aussah in dem sie Sachen finden konnten.
Teal’c musste sich die ganze Zeit den Blicken der Menschen aussetzen, die sein Zeichen an der Stirn aber eher als cooles Tattoo abtaten als ihn geschockt anzustarren, wie er es gewohnt war.
Jack und Sam mussten sich von Werbung bombardiert fühlen und waren von Hologrammen nur so umgeben.
Egal was sie taten, die Scanner in den Böden, Türen und Decken erfassten jedes Mal ihre Fingerabdrücke und aktivierten reihenweise Werbungen in denen sie sogar namentlich angesprochen wurden.
In einem kleinen hellbeleuchteten Geschäft, fanden sie dann endlich die gesuchte Ware: Kleidung.
Diese Kleidung kam allen sehr futuristisch vor, als wären sie in der Zukunft gelandet, was Carter nicht ganz ausschloss.
Nach etwa einer Stunde hatten alle etwas Passendes gefunden, was sie gleich anbehielten.
Sie ließen ihre ‚alte’ Kleidung einpacken und Sam wollte die Bezahlung übernehmen.
Aber der Scanner tat das ganze für sie. Sie musste nur ihre Hand kurz auf ein blau Leuchtendes Feld legen und schon war alles bezahlt.
Als sie aus dem Center heraustraten, waren sie als Vierergruppe ein Punkt der sich von den hellen Wänden stark abhob.
Teal’c und Jack trugen schwarze Wollmützen und wie die anderen lange, schwärze Mäntel, sowie schwarze Sonnenbrillen.
Sie hatten sich unwillkürlich wohl an den Filmen von Matrix II orientiert, wobei sie jetzt eine mysteriöse Ausstrahlung hatten.
So cool ihre Outfits auch waren, niemand schien sie jetzt noch zu beachten, da sie ihre Uniformen nicht mehr trugen und ihre wenigen Waffen, die sie mitführten, weitgehend unter den Mänteln geheim halten konnten.
„Was machen wir jetzt?“, fragte Jack, nachdem sie vor dem Center einige Minuten gewartet hatten.
„Wir sollten herausfinden, wo genau wir sind und was hier los ist!“, schlug Carter vor und sie brachen auf.
Auf der Suche nach Nachrichtenzeitungen oder etwas anderem Informativen, durchkämmten sie die unbekannte Stadt, die fremder und vertrauter zugleich, kaum sein konnte.
[Kapitel: 2] To Serve And Protect
In einer Luke an der „Trashcan“ stand, was so viel wie Mülleimer hieß, entsorgten sie ihre alten Sachen und setzten ihren Weg fort.
„O’Neill, ich habe eine Zeitung gefunden, die aktuell zu sein scheint!“, gab Teal’c bekannt, der an einem Automaten stehen geblieben war. „Sehr gut!“, entgegnete Jack und drückte seinen Daumen auf die dafür vorgesehene Schaltfläche auf dem Automaten, der sofort eine Zeitung ausspuckte.
„Es ist der 7. Oktober 2002.“, las Jack vor und Sam stellte fest: „Das ist genau heute!“
„Ja, aber in welcher Welt gibt es denn noch die Zeitrechnung der Erde?“, fragte Jonas verwundert.
„Dann sind wir doch in einer anderen Realität!“, stellte Carter wieder ihre Theorie in die Mitte des Gesprächs.
„Diese
Welt wurde vielleicht nicht durch ein Mittelalter um einige Jahrhunderte
zurückgeworfen und konnte sich so ohne aufhaltende Störungen
weiterentwickeln....“
Sams Erklärungen wurden jäh von den lauten monotonen Geräuschen einiger Autos
unterbrochen.
Ein duzend Männer in dicken, geschützten Uniformen rannte auf die vier zu und umstellten sie blitzschnell.
Die vier ließen die Waffen in ihren ‚Verstecken’ und wollten erst einmal wissen, was hier überhaupt los war.
„Carter, kommen Sie hier herüber!“, herrschte einer der offensichtlichen Cops sie an.
„Was?“, fragte Sam verwirrt und sah den Mann an, der sie durch ein Visier ebenfalls ansah.
„Sie haben O’Neill gefasst und ich werde dafür sorgen, dass man Sie dafür belohnt. Aber jetzt kommen sie endlich hier herüber!“
Carter wurde beiseite gezerrt und jemand fragte sie im Flüsterton, wer die anderen beiden waren.
Sam erklärte, dass es ihre Freunde waren, und dass sie wissen wolle, was hier los war.
Ein Hologramm über ihr wurde aktiviert und sie sah ein Bild von Jack.
Er wurde von oben bis unten gezeigt und dabei drehte sich das Bildnis.
Ein Schriftzug erschien, der von einer elektronischen Stimme vorgelesen wurde:
14 Morde hat er begangen. Die Seher sagen 5 weitere voraus.
Der meistgesuchte Verbrecher in Los Angeles läuft noch immer frei herum.
Jeder Hinweis wird mit 300 Dollar belohnt.
Hinweise, die zur Überführung des Colonels führen, bringen 500000 Dollar.
Helfen Sie mit, denn Sie könnten sein nächstes Opfer sein.
„Was war das?“, fragte Sam den Mann, der sie auf Distanz zu den anderen hielt.
„Das sind die Nachrichten. Sie können stolz sein, dass sie den Hunter endlich erwischt haben!“
„Ich .... ich habe nicht..... ich werde nicht...!“ Jack war sprachlos. Er hatte das Hologramm auch gesehen und einige Bilder von Toten wurden noch gezeigt, die ihn erschütterten.
Jonas und Teal’c hatten erneut nichts davon gesehen und waren mehr oder weniger unwissend.
Sam und Teal’c sowie Jonas wurden von Jack isoliert, der an den Armen gepackt zu Boden gezwängt wurde.
Man legte ihm Handschellen an, die aber nicht aus Metall waren.
Das leuchtende Material schwächte Jacks Körper bereits bei der ersten Berührung.
Sam und die anderen mussten hilflos mit ansehen, wie zwei Männer Jack wegschafften.
Teal’c nutzte einen unbeobachteten Augenblick um eine Waffe aus dem Halfter einer der Männer zu entwenden und damit gezielt einen Schuss auf die Handschellen von O’Neill abzugeben.
Sofort erloschen die hellen Ringe um seine Hand und zwei dicke Bänder blieben zurück und hielten noch immer die Hände von O’Neill zusammen.
O’Neill befreite sich aus dem festen Griff der Männer und lief davon.
Er sah seine Chancen als sehr gering an, aber er musste es wenigstens versuchen.
Was würden sie schon mit einem gesuchten Mörder machen?
Er würde entweder in einer Zelle schmoren oder sofort den Tot finden, da konnte selbst Hammond nichts tun.
//
Drei Cops waren dicht hinter Jack und dieser rannte so schnell er konnte. In einem kurzen Augenblick stieg er über seine gefesselten Hände, so dass diese jetzt nicht mehr auf dem Rücken, sondern vor seinem Bauch waren. Sein Training hatte sich schließlich einmal ausgezahlt und so rannte O’Neill wieder los.
Beim Rennen visierte er bereits ein fahrendes Auto an, dass vor ihm auf der Hauptstraße an einer Ampel zum stehen kam.
Er machte einen beherzten Sprung und landete auf der glatten Windschutzscheibe des Autos, wo er sich festklammerte, wo er nur konnte.
Sofort beschleunigte das Auto wieder und riss ihn auf die Seite, wo er versuchte Halt an einem winzigen Spiegel zu finden.
Er sah kurz in die Gesichter, der Insassen des Fahrzeuges und konzentrierte sich dann darauf, seine Flucht in die Anonymität anzutreten.
Die Fahrt war schnell und in einer starken Kurve verlor Jack den Halt und flog in einem hohen Bogen von der Straße. Als er wieder aufstehen konnte rannte er weiter, in ein unbelebtes Viertel der Stadt.
Er hatte bereits daran gedacht, dass die Scanner ihn vielleicht erfassen könnten, aber hier schien alles so zu sein, wie im L.A. auf der Erde. Menschen, die nicht das Geld für eine Unterkunft hatten, wärmten sich an einem Feuer, das in einer Tonne brannte.
Die Menschen sahen ihn seltsam an, weil er mit seinem teuren Mantel hier so gar nicht hineinpasste.
Jack tastete mit beiden Händen an seinem Mantel herum.
Seine Handfeuerwaffe war noch da, aber seine Zat war weg – keine gute Kombination.
Er musste herausfinden, was los war und wieso gerade er als ein Mörder identifiziert wurde, der er nicht war.
Von der Jagd völlig erschöpft, musste er zuerst mal einen Unterschlupf finden, um vor seinen Jägern sicher zu sein. Er wusste nicht, wie weit sie ihn verfolgen konnten und wie oft er noch gescannt wurde, bevor er in diesem Viertel ankam.
Jack musste herausfinden, wo er war und was er tun musste, um aus dem Ärger wieder herauszukommen, aber momentan hatte er nicht mal eine Ahnung, wie er seine Handschellen loswerden konnte.
//
„Also was genau ist hier eigentlich los?“, fragte Sam die beiden anderen, noch übriggebliebenen Mitglieder ihres Teams, als sie allein in einem großen, sauberen Büro waren, auf dessen Tisch ein Namenschild mit der Aufschrift: „Mrs. Samantha Carter“.
Jonas hatte auf dem großen Stuhl hinter dem Schreibtisch Platz genommen und einen atemberaubenden Computer in Augenschein genommen.
Die Tastatur war mit dem Tisch verbunden und der Bildschirm bestand aus der gegenüberliegenden Wand, wo eine Beamerprojektion oder auch eine 3-D Projektion stattfinden konnte.
„Du scheinst hier eine sehr hohe Position zu haben, Major Carter!“, stellte Teal’c fest und sah sich in dem eigentlich leeren Zimmer um.
Am Fenster blieb er stehen und sah nach unten.
Sie waren mindestens im 50. Stockwerk, denn den Boden konnte man kaum noch erkennen.
„Wir müssen Colonel O’Neill finden. Ich denke, er ist in großer Gefahr.“
„Aber es war seine einzige Option zu fliehen. Wir wissen nicht, was sie sonst mit ihm gemacht hätten!“
„Ja, ich weiß. Aber was ist, wenn die echte Carter hier auftaucht? Dann werden wir eine Menge Ärger bekommen!“
„Ich denke, darum sollten wir uns kümmern, wenn es soweit ist.“, meinte Jonas und versuchte die Technik des Computers zu verstehen und dann nach nützlichem Material zu suchen.
„Ich denke, ich brauche ihren Fingerabdruck, Major Carter! Der Computer verwährt mir den Zugang!“
Jonas hatte das System schnell verstanden, in dem ein Fingerabdruck ein Leben wert sein konnte.
Sam reichte ihm ihre Hand und er presste den Daumen auf die Entertaste der Tastatur.
Sekunden danach wurde ein Film abgespielt, der zur Begrüßung dienen sollte:
„Hallo, mein Schatz.“ Jack’s Oberkörper war erschien und sah Jonas an, der auf Sams Platz saß.
„Du willst schon wieder arbeiten? Du solltest jetzt in meinen Armen liegen und nicht nach entlaufenen Verbrechern suchen!“
Die Projektion von Jack lachte fröhlich und ein junges Mädchen kam dazu, aber dann kam der makaber beendende Befehl: „System jetzt einsatzbereit!“ und beendete die Begrüßung.
„Sie sind ein Paar?“, fragte Jonas verwirrt , „Aber wieso ist sie dann auf seine Suche angesetzt?“, fügte er hinzu und begann auf der Festplatte nach etwas Brauchbarem zu suchen.
Sam war in Gedanken versunken.
Sie mussten Jack so schnell wie möglich finden. Aber wie? In einer Welt, die ihnen weder vertraut noch bekannt war, konnten sie nicht so ohne weiteres einen Mann finden, der zu allem Überfluss auch noch doppelt durch die Gegend rannte.
Außerdem war O’Neill schlau genug, um abzutauchen.
Er würde sicherlich auch versuchen dahinter zu kommen, was hier los war. Aber er würde wesentlich vorsichtiger vorgehen müssen und sich bzw. sein Team nicht gefährden.
//
„Samantha, darf ich eintreten?“ Eine elektronische Stimme drang durch einen Lautsprecher über der elektrischen Tür, auf der sofort eine Projektion von dem Besucher gezeigt wurde.
„Das ist Joe!“, stellte Sam fast schockiert fest.
„Auf unserer Erde ist er bei der Flucht von den Aschen gestorben!“, erklärte Teal’c Jonas, der den Mann noch nie gesehen hatte.
Sam ließ ihn ein, indem sie mal wieder ihren Fingerabdruck hergab und so die Tür öffnete.
Joe trat ein und sah überrascht die beiden anderen Männer bei Sam an.
Er gab ihr einen flüchtigen Wangenkuss und erinnerte sich dann wieder an den Blumenstrauß, den er für sie mitgebracht hatte.
„Oh, das hätte ich fast vergessen.“, sagte er und hob den Strauss nach oben, um ihn Sam zu präsentieren. „Der ist für dich, mein Schatz!“, sagte er und überreichte die Blumen stolz.
„Hast du etwas Neues über Jack herausgefunden?“, fragte er und sah die beiden anderen skeptisch an.
„Nein, du?“
„Wieso ich, Sam? Das ist ja dein Job!“, lachte er, „Er ist schließlich dein Ex-Mann. Ich finde es schlimm genug, dass ich seine ‚Wanted’-Plakate überall vor der Nase habe.“
„Tut mir leid, Joe! Ich bin heute etwas durcheinander!“
„Ja, ich habe gehört, du hattest ihn und er konnte entwischen indem er auf ein fahrendes Auto gesprungen ist. Der Kerl ist wirklich wahnsinnig!“, meinte Joe.
„Was willst du?“, fragte Sam. Sie mochte Joe, als sie ihn auf der Erde kennen gelernt hatte. Aber diese ‚Version’ war ihr äußerst unheimlich.
Aber sie konnte am Rande der Wandprojektion des PCs ein Bild von sich und ihm entdecken.
Ich sehe ja nicht sehr glücklich aus, dachte Sam sich und zwang sich ihren ‚Wohl-Ehemann’ anzusehen.
„Ich wollte dir nur sagen, dass ich morgen leider doch nach NewYork muss. Die Seher dort haben einen Todesfall und das ganze System in NewYork ist ausgefallen!“, erklärte Joe.
„Was? Das ist ja...“ – „..schrecklich, ich weiß. Ohne die Seher haben wir nicht die geringste Chance die ganzen Kriminellen zu fassen, die sich noch unter uns befinden. Das System funktioniert ohne Fehler – solange alle Seher einsatzfähig sind.“
„Okay, ich verstehe. Wann kommst du zurück?“, fragte Sam und versuchte den Mann nicht auf den Verdacht zu bringen, dass sie die Falsche war.
„Geht es dir auch wirklich gut, Schatz? Sonst bleibe ich hier und die müssen sehen, wie sie ohne mich auskommen!“
„Nein, nein. Jonas und Merry helfen mir so gut es geht!“
Joe warf Teal’c und Jonas einen bösen Blick zu.
„Das sind also die Aliens, die du mitgebracht hast. Wo hast du die her? Ich dachte, du warst die letzten Wochen nicht beim Gate?“
„Sie haben mir heute Morgen geholfen, Jack zu fangen. Wenn sie nicht gewesen wären, wäre ich längst tot!“, log Sam.
Aber ihre Lüge schien zu funktionieren. Langsam begann sie einen Einblick in ihr zweites Ich zu bekommen.
Joe ging zu Jonas an den Tisch und reichte ihm die Hand.
„Sie sind also....?!“ – „Jonas!“, beantwortete Jonas die Frage und stellte Teal’c dann gleich als Merry vor.
Diesen Namen hatte er einmal von Jack bekommen und nun musste er damit leben, dass er oft so genannt wurde, wenn man ihn nicht gleich als Jaffa identifizieren sollte.
„Aja, Sie sind also Merry. Ein seltsamer Name für einen Jaffa!“, meinte Joe.
Autsch, dachte Sam und zuckte innerlich zusammen.
„Wieso sind Sie nicht auf dem Planeten der Jaffa-Befreiung? Ist die Erde so reizvoll?“, fragte Joe neugierig.
„Ich will meine Loyalität den Menschen gegenüber beweisen und hier meine Dienste anbieten!“, antwortete Teal’c und verbeugte sich kurz.
„Wir müssen weiter daran arbeiten, Jack zu finden!“, erklärte Sam und wollte Joe dazu bewegen endlich zu gehen.
„Er ist seit 3 Jahren auf der Flucht, wieso hast du es auf einmal so eilig?“
„Er wird noch 5 Morde begehen, nicht wahr? Und ich werde dafür sorgen, dass das verhindert wird. Wozu haben wir sonst die Seher?“
Sam beugte sich mit diesem Satz weit aus dem Fenster.
Von den Sehern hatte sie bisher nur sehr wenig gehört und deshalb hatte sie nicht wirklich eine Ahnung davon, was sie da eigentlich erzählte.
Joe gab sich damit zufrieden und küsste Sam zum Abschied kurz, bevor er ging.
Kaum hatte die Tür sich geschlossen atmete Sam erleichtert auf.
„Das war knapp!“, sagte sie und ging zu Jonas an den Schreibtisch, wo sie gemeinsam begannen, den Computer nach irgendwelchen brauchbaren Sachen zu durchforsten.
Nach einer Weile stießen sie endlich auf eine abgesicherte Datenbank, zu der ein Passwort nötig war.
„Wieso haben die hier nicht das Verfahren mit dem Fingerabdruck!“
„Einen Fingerabdruck kann man möglicherweise auch so fälschen.“, meinte Teal’c ruhig und sah den beiden gelassen zu.
„Ja, auf der Erde hat man dazu sogar den ganzen Finger abgeschnitten!“, erklärte Sam.
„Dieses System hier ist wesentlich ausgereifter und lässt eine Fälschung nicht so einfach zu!“, meinte Jonas, der glaubte es schon zum Teil zu verstehen. „Hoffe ich!“
„Okay, aber wir brauchen dieses Passwort!“, meinte Sam und starrte an die Wand, wo große blinkte: Bitte Passwort nennen.
„Okay....wie wäre es mit Joe?“, fragte Sam.
„Ich glaube, du musst zu dem Computer sprechen!“, erklärte Jonas.
„Okay... Computer: das Passwort ist Joe!“ – „Das ist nicht das Passwort!“, erhielt Sam eine Antwort von einer elektronischen Stimme.
Sie durchkramten alles in dem Büro um ein mögliches Passwort zu finden, aber keins stimmte und sie waren nah daran aufzugeben.
„Was ist mit O’Neill?“, fragte Teal’c, der das Treiben mit ansah.
„Ja, einen Versuch ist es wert. Computer: Das Passwort lautet Jack!“, sagte Sam mit dem letzten Fünkchen Hoffnung, das Passwort zu knacken.
„Das Passwort ist korrekt!“, antwortete der Computer und Sam fiel Teal’c um den Hals.
„Du bist ein Genie, Teal’c!“, erklärte sie erfreut und wandte sich dann dem Datenfile zu, den sie gerade durch das Passwort freigeben konnten.
„Sie ist Kopfgeldjägerin?“, stellte Sam fragend in den Raum. „Das erklärt einiges!“
//
Nach etwa zwei Stunden hatten sie das System aus dem Computer soweit entlockt, dass sie allmählich die Situation zu verstehen begannen.
In jedem Bundesstaat der USA gab es ein Duzend ‚Seher’, die mit ihren Visionen Mörder und Verbrecher benennen konnten.
Die Verbrechensrate hatte sich um 80 Prozent reduziert und die Protektoren hatten den Dienst der Polizei abgelöst.
Es gab aber noch eine lange Liste von untergetauchten Verbrechern, die auf der Flucht waren.
Jack stand auf dieser Liste ganz oben, weil seine Verbrechen noch nicht alle begangen worden waren.
14 Morde sollten auf sein Konto gehen und 5 würden noch folgen.
Aber die Sam, die ihn jagte schien mehr als alle anderen an ihm interessiert zu sein.
Er war ihr Ex-Ehemann und sie liebte und hasste ihn offenbar gleichermaßen.
Aber sie hatte ihren Namen nach der Scheidung von Jack wieder angenommen und ihn auch nach der Heirat mit Joe behalten.
Überall war Sam als der schlimmste Verfolger von Jack bekannt.
Er hatte sich aber nicht aus den Staaten abgesetzt.
Es kursierte das Gerücht, dass er sogar noch in der Stadt war, weil er angeblich seine Unschuld beweisen wollte, welche aber von niemandem angezweifelt wurde. Damit war Jack O’Neill der meistgesuchte Verbrecher in L.A. in einer Zeit die auf der Erde, wie wir sie kennen, erst in frühestens 150 Jahren diesen Status erreichen könnte.
„To Serve And Protect!“ Das war der Name des neuen Systems, dass die Menschen vor Leid mehr schützte als je zuvor.
Aber niemand von SG-1 zweifelte an, dass da ein Haken sein musste.
Sie alle kannten Jack, sollte der in dieser anderen Realität um so viel skrupelloser sein, als der, den sie kannten?
//
„Okay, was machen wir jetzt?“, fragte Sam, die entnervt auf die Wand starrte, wo mehrere Bilder von toten Menschen aufgereiht waren, die Jonathan O’Neill umgebracht haben sollte.
„Wir sollten erst mal mit Kommander Riggs reden. Sie haben einer Besprechung zugestimmt, Sam!“, erklärte Jonas und erinnerte an den Mann, mit dem sie geredet hatte, direkt nachdem Jack entwischt war.
„Ja, wir müssen erklären, wieso Teal’c auf Jack geschossen hat!“
In einer Stunde wurden sie in seinem Büro erwartet, dass einige Stockwerke tiefer lag.
[Kapitel: 3] Runaway
Jack war seit einigen Stunden unterwegs und wenn er nicht bald die Handschellen loswurde, würde er wirklich in Probleme geraten.
Niemand wollte ihm helfen, aber niemand schien ihn verraten zu wollen, denn sein Gesicht war den meisten durchaus bekannt.
Erschöpft legte er seine erste Pause auf dem Dach eines Gebäudes ein, das heruntergekommener nicht sein konnte und kurz davor war, einfach zusammenzubrechen und damit das Zeitliche zu segnen.
Es war kalt und Jacks Mantel war das einzige, was ihn davor schützte.
Er hatte auch nur noch seine Handfeuerwaffe bei sich, die ihm momentan herzlich wenig nützte.
Wütend über die Situation in der er nun feststeckte, lehnte Jack sich gegen den Schornstein und ließ sich auf den Boden rutschen.
Er lehnte den Kopf gegen den kalten Stein und schloss die Augen.
Er war traurig, verzweifelt, am Ende.
Jack wollte nicht realisieren, dass er in einer ihm fremden Welt feststeckte und es fast kein Entrinnen für ihn gab.
Er musste jemanden finden und wusste nicht, wo er mit der Suche anfangen sollte. Außerdem waren seine Fingerabdrücke momentan sein schlimmster Feind und drohten ihn in jeder Situation zu verraten.
Er brauchte Hilfe, aber Jack hatte keine Ahnung, wo er die herbekommen sollte.
//
„Steh’ auf, Jack. Dein Spiel ist zu Ende. Endstation!“
Die Stimme riss Jack aus einem unruhigen Schlaf. Er brauchte eine Sekunde, um sich wieder zu orientieren. Der Alptraum war gar keiner…
Jack fuhr erschrocken nach oben und sah direkt in den Lauf einer Waffe. Nach dem ersten Schrecken betrachtete er die Person näher, die die Waffe auf ihn richtete.
„Sam, Sie? Hier?“, fragte Jack und stand langsam auf, aber die Frau vor ihm war offenbar fest entschlossen; was immer sie vorhatte.
„Versuch gar nicht erst mich einzuwickeln, du mieses Dreckschwein. Du hast dein Leben zerstört und meins gleich mitgenommen!“
Jack verstand langsam, dass das nicht Major Carter war, sondern eine ganz andere Carter.
„Sam, bitte!“
„Du hast Amy getötet. Wieso?“, fragte die Frau wütend und begann zu weinen.
„Wer ist Amy?“, fragte Jack verständnislos, weil er keine Ahnung hatte, wer das war.
Carter drehte sich um und versuchte sich zu fassen, aber als sie sich ihm wieder zuwandte war ihr Gesicht nass von den Tränen und ihre Augen bereits gerötet.
„Du verdammtes Arschloch!“, brüllte sie, dass es die Nacht erschütterte. So kannte er bisher keine Carter-Version. Dieser Frau war es völlig fremd, zu fluchen. Aber diese Sam schien ihre Drohung ziemlich ernst zu meinen.
Jack schloss die Augen, als sie den Finger an den Abzug legte.
In der Dunkelheit, die Jack vorher kaum bemerkt hatte, weil Straßenlaternen Licht spendeten, hallte der Schuss noch viel lauter.
Jack sank zu Boden und zitterte.
Er hatte Angst. Pure Angst davor, dass sie noch einen Schuss abgeben würde.
Er sah prüfend an seinem Körper auf und ab. Alles schien heil zu sein.
Die Handschellen.
Sie hatte sie durch den Schuss geöffnet und nun vielen die Bänder, oder was immer es waren, schlichtweg zu Boden.
Was für eine Waffe was das?
„Komm her!“, brüllte sie. „Ich will, dass du mir als freier Mann gegenüberstehst, wenn ich dir dein Gehirn mit dem Faser wegpuste!“
Jack stand langsam auf. Ihm musste in den nächsten zwei, vielleicht drei Minuten etwas einfallen, um sie aufzuhalten oder zu überwältigen.
Sie hatte einmal auf ihn geschossen und sie würde wohl kaum zögern, es ein zweites Mal zu tun. Jack hatte jedenfalls keinen Zweifel daran.
Jack stand auf dem Rande des Hauses, an dem man sich eigentlich abstützen sollte, und sah in die Tiefe.
20 Meter oder mehr erwarteten ihn. Wie stark wäre der Aufprall?, fragte sich Jack und versuchte nicht nach unten zu sehen.
Sollte er da runter fallen, bräuchte er nicht mal hoffen, danach noch in einem Stück beerdigt zu werden.
Man müsste alle Reste seines Körpers vom Boden aufkratzen.
„Wieso Amy?“, fragte Carter noch einmal und zielte mit der Waffe auf Jacks Kopf.
„Wer zur Hölle ist Amy?“, fragte Jack.
„Du kannst nicht vergessen haben, wer deine Tochter ist, Jack. Das glaube ich dir nicht!“
„Was?“. Jack verstand nicht. Seine Tochter?
„Ich habe alle Bilder weggeworfen, weil ich mich nicht erinnern wollte, aber ich konnte sie nicht vergessen. Sie war noch so jung, Jack. Wie konntest du nur deine eigene Tochter töten? Was für ein Mensch bist du?“
„Sam, ich schwöre, ich habe niemanden vorsätzlich getötet.“, versprach Jack und wollte sich umdrehen, aber die Frau hinter ihm, ließ ihn nicht.
„Ich werde dafür sorgen, dass ihr Mörder stirbt, das habe ich geschworen, Jack. Und auch wenn du ihr Vater bist, lasse ich nicht zu, dass du davon kommst!“
„Sam. Bitte glaub’ mir!! Ich habe NIEMANDEN getötet!“, versicherte Jack, aber er hatte die Hoffnung bereits aufgegeben, dass sie ihm glauben würde.
„Es gibt Gerüchte, dass du nur noch hier bist, um deine Unschuld zu beweisen!“, begann sie dann.
„Ja, aber was bringt das jetzt noch? Du glaubst mir doch kein Wort, oder?“
„Wieso, Jack?“, fragte die Frau und begann wieder zu weinen und zu schluchzen.
„Wenn ich schuldig wäre, dann würde ich nicht mehr hier sein. Ich wäre soweit weg, wie ich nur könnte.“
„Jack!“
O’Neill drehte sich um und sah der Frau in die Augen. Sie war von ihrer offenbar schrecklichen Vergangenheit gezeichnet.
„Du wirst mich nicht töten, Sam!“, sagte er und wollte seine Arme um die Schultern der Frau legen, aber sie zuckte und ging einen Schritt nach hinten.
„Doch, das werde ich. Gib mir einen Grund, wieso ich dich noch am Leben lassen sollte?“, fragte sie.
„Weil ich nicht der Jack, bin, den du suchst!“
„Jetzt wirst du lächerlich!“, spottete sie und richtete die Waffe wieder auf seinen Kopf.
„Dann erklär mir, wieso ich keine Ahnung habe, wer Amy ist. Wieso du doppelt auf diesem Planeten vorhanden bist und ..... du musst mir glauben!“
„Du kannst vieles Leugnen!“
„Ich… uhm.. es gibt sicherlich medizinische Akten. Die könnten bestimmt irgendetwas beweisen!“
„Du kannst deine Haare schneiden, dich rasieren, vielleicht sogar deine Fingerabdrücke ändern… aber deine DANN kannst du nicht andern, Jack!“
„Dann glaub mir einfach!“
„Jack, das kann ich nicht. Du versuchst mich zu täuschen...“
„Du musst doch von der anderen Sam Carter gehört haben!? Sie hat sicher deinen Platz eingenommen, um mich zu finden!“
„Ich war seit Tagen nicht zu Hause! Joe wird sich sicher schon Sorgen machen?“
„Wer ist Joe?“, fragte Jack, der den Durchblick wieder verloren hatte.
„Er ist mein Ehemann, Jack. Wir haben ein Jahr nach deiner Flucht geheiratet!“
Sam fasste wieder Kraft. Sie wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und hielt Jack die Waffe fest an die Brust.
„Ich werde dein Herz so zerreißen, wie du meines!“, sagte sie und Jack beobachtete, wie ihr Finger zum Abzug huschte.
„Tu es nicht, Sam!“, bat Jack ruhig.
Sam ließ sich nicht beirren.
Jack schloss wieder die Augen, er wollte es nicht sehen, wenn sie den Abzug nach hinten drückte, eine Kugel die Kammer in irrer Geschwindigkeit verließ und ihm das Lebenslicht ausblies.
Ein lauter Schall durchschnitt die Stille.
Jack begann zu taumeln.
Der schwere Körper der Frau lag in seinen Armen und hätte ihn fast zu Fall gebracht.
Sam war bewusstlos, die Waffe viel hart auf den Boden und Jack sah sich um.
Ein Schatten am anderen Ende des Daches kam auf ihn zu.
„Wer ist da?, fragte Jack.
Er bekam keine Antwort.
„Okay, Jack. Jetzt wird es wirklich verrückt!“, sagte er zu sich selbst und legte den Körper der Frau auf den kalten Boden.
Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis man erste Züge der Person erkennen konnte.
O’Neill sah aufgeregt zu, wie das Licht des Mondes begann den Schatten auf dem Gesicht der Person abzulösen.
„Jack, wieso schaffst du es nur, ständig in solche Schwierigkeiten zu kommen?“, fragte Daniel.
„Das ist... oh man!“, Jack stand auf und umarmte den Mann, der vor ihm stand. Wie gut es war, diesen Mann zu sehen. Er konnte kaum fassen, dass es Daniel war, der hier mitten in der Nacht aufgetaucht war, um ihn vor Sam zuretten.
„Jack, ich dachte du hättest gelernt, dich zu verstecken. Wie konnte sie dich finden?“, fragte er und sah in das fragende Gesicht von Jack.
„Okay, auch wenn du mir kein Wort glauben wirst: Ich bin nicht der Jack, über den wir hier reden!“
„Welcher denn dann?“, fragte Daniel scherzhaft.
„Ich bin mit einer anderen Sam und zwei Freunden aus einem parallelen Universum hergekommen.“
„Wow, dann stimmt die Theorie also?!“
„Welche Theorie?“, fragte Jack verwirrt.
„Ich habe Sam’s Büro überwacht und ich habe mich gefragt, wie sie es geschafft hat in 10 Minuten eine Strecke zu bewältigen, für die sie sonst 30 Minuten bräuchte. Aber wie heißen deine Freunde? Vielleicht Merry und Jonas?“
„Uhm...ja!“ Jack war baff. Anders konnte man es nicht beschreiben. Er war fassungslos, dass sein Glück ihm diesen Mann zugespielt hatte. Jemand glaubte ihm, ohne große Erklärungen. Das war sogar für Daniel ziemlich schwer zu glauben.
„Daniel, was machst du hier?“, fragte Jack.
„Ich weiß über dich bescheid. Soweit man das kann, jedenfalls!“
„Wieso bewachst du sie?“
„Damit du sicher bist. Oder so ähnlich jedenfalls. Der echte Jack dieser Welt hat es mir aufgetragen. Ich helfe ihm dabei seine Unschuld zu beweisen!“
„Bitte erklär mir, was hier los ist! Ich bin auf der Flucht vor Leuten, die ich noch nie gesehen habe und werde von einer Frau fast erschossen, die auf unserer Erde meinem Kommando unterliegt.“
Daniel forderte Jack auf, ihm erst einmal zu folgen, da sie auf diesem Dach alles andere als sicher waren.
In einem kleinen Haus hatte Daniel sein Heim und Jack wurde als Gast freundlichst eingeladen.
Sam wurde als Gefangene mitgenommen. Daniel hatte sie nicht getötet, sondern nur betäubt.
Er war kein Mörder, genauso wenig, wie Jack... bis jetzt.
Carter hatte einen kleinen Raum für sich, aus dem sie nicht rauskommen konnte, ohne ein Gitter überwinden zu müssen.
Er bekam endlich etwas zu Essen und konnte Daniel ruhig zuhören, ohne Angst vor seinen Verfolgern zu haben.
Dann begann Daniel endlich zu erzählen:
„Das alles wäre gar nicht erst passiert, wenn die das Stargateprogramm dem Seherprogramm vorgezogen hätten.
Aber jetzt sind die Seher das wichtigste Instrument der Justiz, ob es ihnen gefällt oder nicht. Und das Stargate wurde fallen gelassen.
Immerhin ist es jetzt eine allgemeine Einrichtung der Bevölkerung. Deswegen dürften deine Alienfreunde hier auch nicht weiter auffallen. Aber wenn ihr von einer parallelen Welt stammt. Wie seit ihr dann hier hergekommen?“
„Das weiß ich auch nicht so genau. Wir wurden in ein Wurmloch gesaugt und hier mitten in der Stadt wieder ausgespuckt.“
„Und wie wollt ihr wieder zurückkommen?“
„Wenn wir dann noch leben, mit dem Quantenspiegel.“
„Was ist der Quantenspiegel?“, fragte Daniel verwirrt.
„Es sieht aus, wie ein Spiegel und…. Na ja, bringt dich in eine beliebige Dimension! Übrigens haben Sie ihn gefunden!“
„Ich?“ – „Ja, sie konnten mal wieder ihre Finger nicht von den Dingen lassen und haben so die Erde gerettet, als Apophis angreifen wollte!“
„Apophis? Das war also der Angriff vor ein paar Jahren. Wir haben ein Schutzschild, das uns ermöglicht Angriffe jeglicher Art abzuschotten!“
„Das ist fantastisch, glauben sie mir. Aber ich denke, ein Problem gibt es noch!“
„Welches?“ – „Nach unserer Erfahrung war es nicht möglich, dass jemand zwei mal in einer Dimension vorhanden ist. Carter hatte höllische Schmerzen!“
„Ich denke, dagegen habe ich ein Mittel! Das Problem wurde hier bereits erforscht.“
„Woher wollen sie wissen, dass das wirkt?“
„Unsere Regierung hat eine Menge geheime Projekte und natürlich haben sie auch versucht, die Dimensionen zu wechseln, dabei sind sie aber auf dieses Problem gestoßen. Ich war einer ihrer Testpiloten. Das Zeug hat mich dreimal fast umgebracht!“
„Wow! Deshalb so wenig Skepsis. “, staunte Jack, der diese Welt immer verrückter fand.
„Ich habe einige Ampullen geklaut, bevor ich geflüchtet bin!“
„Wieso geflüchtet?“, fragte Jack verwundert.
„Ich war kein freiwilliger Testpilot. Die haben mich gezwungen!“
„Das tut mir leid!“, sagte Jack und sah zu, wie Daniel an einem versteckten Tresor herumdrehte und eine Ampulle holte.
„Wenn ich richtig verstanden habe, dann brauchst nur du und Sam eine Dosis. Das dürfte also kein Problem sein!“
„Ich hoffe es. Aber Teal’c gehörte zu Apophis’ Armeen und Jonas’ seine Regierung dürfte sich inzwischen selbst in die Luft gejagt haben. Demnach sollten nur ich und Carter zweimal vorhanden sein, ja!“
Daniel überprüfte die Ampulle und holte einen silbernen Stift hervor, wo er das orange Mittel hineinfüllte.
Dann warnte er Jack: „Das wird höllisch wehtun und du wirst etwa 10 Stunden lang orientierungslos und fast gelähmt sein!“
„Na dann los.“, grinste Jack. Er ahnte dass das alles andere als angenehm werden würde, aber wenn er daran dachte, was er bei den beiden Carters auf der Erde beobachtet hatte, dann war das sicher eine ziemlich gute Lösung.
Daniel setzte den silbernen Stift an Jacks Hals und sah ihm kurz in die Augen, bevor er die Spritze aktivierte.
In Sekundenschnelle blitzte eine Nadel in Jacks Körper und spritzte das Mittel in seine Hauptschlagader. Dort konnte es sich in Minutenschnelle durch seinen ganzen Körper verbreiten.
Daniel ging kurz aus dem Raum. Er hatte vor, Sam auch eine Injektion zu geben.
Sie war eingesperrt und immer noch bewusstlos. Für sie würde die ganze Prozedur nur halb so schlimm werden, dachte er.
„Okay, Jack. Hier ist eine Uhr, Wenn sie klingelt solltest du wieder normal sein. Danach hast du noch mal 36 Stunden bevor du die nächste Injektion brauchst. Das Mittel bewirkt eine temporäre Umstrukturierung einiger Gene, die dafür Sorgen, dass deine DNA nicht mit der von dem anderen Jack übereinstimmt. Dasselbe ist es mit Sam. Aber vergiss nicht, nach 46 Stunden ist der Zauber vorbei!“
Jack krümmte sich am Boden und würgte.
Davon unberührt, half Daniel ihm auf das Bett, wo er sich ausruhen sollte.
10 Stunden musste Jack nun relativ ruhig da herumliegen.
Daniel trank einen Tee und beobachtete Jack interessiert. Er hatte noch nie beobachtet, wie diese Droge an jemand anderem als an sich selbst wirkte.
Es konnte Jack umbringen, aber er hielt es für besser, dieses Detail nicht zu erwähnen.
Er widmete sich dann aber wieder seinem Computer, mit dem er sich überall einhakte.
Er wollte einige Dinge herausfinden, damit er und Jack schnell handeln konnten, sobald O’Neill, wieder einsatzfähig war.
//
„Komm’ schon, Baby. Gib’ Daddy, was er will!“
Daniel’s Augen tränten bereits, weil er seit 3 Stunden auf den altmodischen Monitor starrte und versuchte in einen anderen PC einzusteigen.
„Okay, Jake, Quinn, Jarod, Mary, Mike, Jim, Brendan, Rose...uh ein netter Name für einen Seher, ... Pheobe, Anna, Sydney und Joseph. Einer von euch unternimmt bald eine Reise!”
Daniel führte Selbstgespräche und rieb sich die Hände.
Er hatte es geschafft. Das Seher-Projekt war auf seinem PC gelandet und er lud sich alle möglichen Informationen auf seinen PC bevor jemand seinen unerlaubten Zugriff entdeckte.
[Kapitel: 4] Easy Target
„Kommander Riggs. Die drei Besucher sind da!“ Die Stimme der Sekretärin unterbrach den Mann dabei, den Kaffee zu trinken, der frisch aufgebrüht in einer Tasse in seiner Hand darauf gewartet hatte.
„Okay, bringen Sie sie rein.“, forderte er.
//
„Samantha, meine Teure!“, begrüßte der Mann, der schon vor langer Zeit ergraut sein muss, ‚seine’ Frau und küsste ihr die Hand.
„Das sind also die beiden Herren, die wir einbürgern müssen!“, begann er dann und musterte Jonas und Teal’c.
„Sie haben mir heute Morgen geholfen. Ohne sie wäre ich sicher längst tot!“, versuchte Sam zu erklären.
„Ja, natürlich. Samantha, ich glaube dir jedes Wort, dass deine Lippen verlässt, das weißt du doch. Also nehmen wir ihre Fingerabdrücke und der Rest ist dann nur noch Papierarbeit. Alles kein Problem, wie du siehst!“
Sam versuchte zu lächeln.
„Du musst Jack endlich finden!“, begann dann Riggs erneut.
„Ich weiß.“ – „Das von heute morgen darf sich nicht wiederholen!“
„Es war meine Schuld!“, mischte Teal’c sich ein, „Ich habe versucht ihn zu töten und nur seine Fesseln erwischt. Sonst wäre er nicht entkommen!“, erklärte er.
Eine klägliche Lüge, aber Riggs schien sie zu glauben.
Sam, wir haben einen Tipp bekommen, dass er sich im Yosoka – Stadtviertel aufhalten soll.
Einige Passanten haben ihn dort erkannt. Und wie du weißt, kann er dort dem Scan entgehen. Es wundert mich, dass er das nicht längst unmöglich gemacht hat. Egal....“
„Soll ich mich darum kümmern?“, fragte Sam.
„Ich bitte darum, Samantha. Du bist die einzige, die ihn zur Aufgabe bringen kann. Die einzige, die ihn überhaupt je am Morden hindern kann!“
Sam würgte ein bitteres Lächeln hervor.
Der Mann widerte sie an. Er schien sie für eine skrupellose Jägerin zu halten, die ihren Ex-Ehmann zutiefst hasste.
„Nachdem er Amy auf dem Gewissen hat, würde ich kein Wort darüber verlieren, wenn du ihn nicht lebend zurückbringst.“
Sam verstand nicht. Wer war denn Amy?
„Wer ist Amy?“, nahm Jonas ihr die Frage ab.
„Sam, darf ich?“, fragte Riggs mitfühlend und nachdem Sam zustimmend nickte, begann er zu erklären.
„Amy war die gemeinsame Tochter von Samantha und Jack O’Neill. Aber er ist eines Tages mit ihr in die Stadt gegangen und ohne sie zurückgekehrt. Eine Woche später fand man ihre Leiche. Sie wurde mit seiner Waffe erschossen. Jacks Fingerabdrücke waren daran! Sie war gerade erst 12. Das ist bereits 5 Jahre her. Aber man konnte Jack den Mord erst 1 ½ Jahre später nachweisen. Als das Seher-Projekt im vollen Gange war. Dabei war er unser bester Mann.“
Sam wollte losschreien. Das war doch wohl ein blöder Witz. Eine Waffe und ein paar Fingerabdrücke bewiesen doch wohl gar nichts.
Charlie hatte sich auch mit Jacks Waffe erschossen und natürlich waren die Fingerabdrücke seines Vaters daran.
Wieso konnte die Sam dieser Realität nicht darauf kommen, dass das nicht die Wahrheit sein musste?
Und noch eine Frage quälte sich plötzlich durch Sams Kopf: War Jack vorher mit Sarah zusammen? Wenn ja, dann konnte es Charlie nie gegeben haben. Zeitlich wäre das alles ein unmögliches Durcheinander. Diese Realität wurde immer seltsamer. Wieso waren sie nicht auf dem Planeten, auf dem sie waren, sondern auf der Erde gelandet? Wieso wurde Jack als Mörder gejagt? Und wer zum Teufel waren die Seher?
Sie konnte sich O’Neill nicht als Mörder vorstellen. Es war schon schrecklich genug, zu sehen, wie der O’Neill in ihrer Realität noch immer unter dem Verlust seines Sohnes litt. Wie konnte es hier anders sein?
Sam konnte die Gedanken nicht abschütteln und ihr schossen die ersten Tränen in die Augen.
//
Sam, Jonas und Teal’c wurden auf die Jagd nach Jack geschickt. Zusammen mit einem Dutzend Protektoren sollten sie den Flüchtigen einfangen, der angeblich im Yosoka-Viertel war.
Sam hatte ein sehr ungutes Gefühl. Sie kannte diese Stadt nicht und sollte ein Team führen, dass von ihr weitaus mehr erwartete.
Die Männer, die sie begleiteten, schienen genügend Ausrüstung zu haben, um jede Ratte ausfindig zu machen.
Beunruhigt sah sie mit an, wie die Männer ihre Scanner herausholten.
Sie hatten Wärmescanner mit denen sie zählten, wie viele Personen in den wenigen Häusern des Viertels waren.
Dann suchten sie diese auf und forderten der Leute auf, Fingerabdrücke zu geben für den Scan.
//
„Jack, komm schon. Wir müssen hier weg!“, forderte Daniel.
Jack war noch immer völlig von Schmerzen eingenommen und wälzte sich schweißgebadet in dem Bett.
Es waren erst 9 Stunden vergangen und er musste noch eine Stunde durchhalten, aber Daniel hatte eine beunruhigende Meldung aufgefangen.
Ein Massenscan war für die umliegenden Gebäude geplant und sie hatten nur noch 15 Minuten, um zu entkommen.
„Ich habe Carter weggebracht, sie ist in Sicherheit, aber dich kann ich nicht tragen, Jack!“, sagte Daniel und versuchte Jack aus dem Bett zu bewegen.
Jack war nicht zu bewegen. In seiner Welt war ihm die momentane Situation ‚außerhalb’ ziemlich egal und er wollte nur noch eine große Packung Aspirin in Wasser aufgelöst hinunterspülen und seine Schmerzen betäuben.
Daniel packte ihn an der Schulter und zog ihn nach oben.
Jack konnte sich gerade so auf den Beinen halten und hängte sich an Daniels Schulter.
Daniel zerrte ihn zwei Stockwerke nach unten und verfrachtete ihn insein bescheidenes Auto.
Es war schon 10 Jahre alt und er hoffte, dass es nicht den Dienst versagte.
Sie mussten aus dem Viertel herauskommen, bevor die Sperren aufgerichtet wurden.
Nach dem zweiten Versuch tat das Fahrzeug, was von ihm verlangt wurde und sie legten die 2 Kilometer ohne Probleme zurück.
Jack kauerte auf dem Beifahrersitz und rieb sich angestrengt die Augen.
„Halt durch, Jack. Noch eine halbe Stunde, dann wird es besser und dann können wir loslegen. Vorausgesetzt, dass wir dem Scan entkommen. Das hätte mir weiß Gott früher einfallen können!“
Daniel trat das Pedal so weit nach unten, wie er konnte und nahm einige Mülltonnen mit.
Als sie an die Viertelgrenze kamen, konnte er bereits sehen, dass einige Protektoren dabei waren eine Lichtschranke zu aktivieren.
Daniel wusste, dass ihnen nicht mehr als eine Minute blieb.
Er bog in eine Seitengasse, schnappte Jack und zog ihn zu einem Zaun.
„Da müssen wir rüber, Jack. Wir haben vielleicht noch 30 Sekunden, also beeil dich und frag mich nicht, okay?“
Jack warf sich gegen den Zaun, er konnte nicht.
Wie sollte er ohne einen Funken Kraft in seinem Körper einen Zaun von mindestens 2 Metern bewältigen?
Daniel schwang sich graziös über das Metal und versuchte Jack weiter zu überreden.
Jack öffnete die Augen und hörte, dass er noch 20 Sekunden Zeit hatte.
Er versuchte erneut aufzustehen, aber auch dieses Mal hatte er nicht die Kraft, so dass er am Boden liegen blieb.
„JACK, verflucht beweg dich! Die bringen dich um. Du bist das Einzige, was in diesem System noch stört. Wenn du stirbst, werden die Menschen niemals die Wahrheit erfahren. Also verdammt noch mal, komm schon!“
Daniel brüllte sich die Kehle aus dem Hals, aber Jack hatte nun mal einfach nicht die Kraft.
Er sah am Zaun hinauf zu Daniel, der auf der anderen Seite stand und völlig aufgeregt auf und ab lief.
Von weitem zählten die Protektoren die Sekunden: 5... 4...
Jack schaute auf den Zaun, rüttelte dann und hob das Gitter schließlich nach oben.
..3...
Er rollte sich darunter durch und ließ das Gitter wieder los.
Ein kleiner Funke sprang noch auf ihn über, aber er hatte es geschafft.
Er war aus der Zone entkommen.
„Jack, Gott hast du mir einen Schrecken eingejagt!“
„Hilf mir lieber hoch!“, forderte Jack und versuchte sich umzusehen. Er hatte es völlig vergessen, Daniel zu siezen.
„Wenn du immer so langsam bist, dann bist du wirklich ein leichtes Ziel!“, meinte Daniel und zog Jack nach oben.
„Wenn du mir noch mal so ein Zeug spritzt, dann liefere ich mich selbst aus!“, fuhr Jack fort.
„Wenn ich dir dieses Zeug nicht gegeben hätte, dann bräuchtest du dich nicht ausliefern, weil du vorher tot wärst!“
„Die Zusammenarbeit mit dir kann ja nur noch besser werden, nachdem du mich fast umgebracht hast!“, meinte Jack nun wieder und versuchte einigermaßen gerade zu gehen.
„Wenn ich dich nicht hier heraus gebracht hätte, dann hätten die dich ganz sicher erwischt!“, konterte Daniel.
„Wenn du mir dieses Teufelszeug nicht gespritzt hättest, dann hätte ich wenigstens noch selbst laufen können!“ Jack setzte ein böses Grinsen auf und ließ sich von Daniel mitschleifen.
Er ließ den Kopf hängen und versuchte von niemandem erkannt zu werden.
„Die haben diesen ganzen Massenscan nur gestartet, weil dich jemand erkannt hat!“
„Das dürfte keine Kunst sein, wenn ich der meistgesuchte Verbrecher bin!“
„Ja, deshalb solltest du aufpassen, was du tust!“
„Ja, ich sollte mich nicht mit so lebensmüden Gestalten wie dir abgeben!“
Daniel gab allmählich auf, Jacks Sarkasmus zu bekämpfen. Er musste einfach immer das letzte Wort haben.
Einige Passanten beobachteten das Paar skeptisch und sahen Daniel fragend an.
Er beantwortete jedes Mal spöttisch die nichtgestellten Fragen mit „Mein Freund hat leider etwas zu viel getrunken!“.
//
„In einer Stunde sollte der Scan durchgeführt sein!“, erklärte der einsatzleidende Protektor Sam.
„Ich möchte selbst auf die Suche gehen!“, bestand Sam und hatte sofort gewonnen.
Ihr Wort schien über allen anderen hier zu gelten.
Sie zog zusammen mit ihren beiden Freunden los und versuchte irgendetwas Brauchbares zu finden.
Auch wenn die Suche eigentlich aussichtslos bleiben musste.
Sie wollten nicht einfach herumstehen und darauf warten, dass er geschnappt wurde.
Aber vielleicht hatte O’Neill eine Nachricht hinterlassen oder etwas ähnliches.
Sie ahnten ja nicht, in welcher Gesellschaft er sich befand.
//
„Ich habe überlegt, wieso wir noch nicht diese Anfälle hatten!“, begann Sam ein Gespräch, als sie unter sich waren.
„“Welche Anfälle?“, fragte Jonas.
„Wenn ein Mensch zweimal in einer Dimension vorhanden ist, dann löst das ein Ungleichgewicht aus!“, erklärte Teal’C.
Sam war erstaunt.
„Also wenn ich in dieser Realität auf der Erde nicht existiere, dann können wir davon ausgehen, dass mein Planet längst nicht mehr existiert. Daniel hat uns vor der Bombe gerettet. Aber hier scheint das SGC nicht zu existieren, also dürfte ich längst tot sein!“, stellte Jonas fest und genoss diesen irgendwie interessanten und komplizierten Gedanken.
„Das dürfte auch für mich der Fall sein. Bei Apophis’ Angriff dürfte ich getötet worden sein. Sofern dieser stattgefunden hat!“, bemerkte Teal’c.
Sam war höchstbeeindruckt von den beiden.
„Aber was ist mit mir und Colonel O’Neill? Dass wir hier sehr wohl existieren, wissen wir ja bereits!“
„Ich weiß es auch nicht!“, meinte Jonas und resignierte.
„Vielleicht eine Besonderheit. Oder sie setzten später ein..“
Sam wollte nicht länger darüber nachdenken. Sie ahnte ja nicht, was Jack auf
sich genommen hatte, damit ihr und ihm solche Anfälle erspart blieben. Für die
nächsten 36 Stunden jedenfalls.
[Kapitel: 5] Just having a bad day
“Jack, wach’ auf. Die 10 Stunden sind längst um. Wir haben nicht die Zeit darauf zu warten, bis du Lust hast. Wir müssen jetzt gehen!“, forderte Daniel und zerrte an Jack herum, der auf der Liege kauerte und murrte.
„Oh Daniel.. wenn ich nicht wüsste, dass du in meiner Welt tot bist, dann würde ich dich auf der Stelle erwürgen!“
„Ich bin tot?“, fragte Daniel etwas überrascht.
Nun war Jack doch wach und stand langsam auf. „Ja, du hast Jonas’ Planeten davor gerettet, dass alle sterben. Hatte ich das nicht erwähnt?“
„Jonas?“
Jack suchte seinen Mantel, der weit auf dem Boden ausgebreitet herumlag.
„Wo ist meine Waffe?“, fragte er bestürzt, als er sie nirgendwo finden konnte.
„Ich weiß es nicht, du hast sie wahrscheinlich verloren. Aber ich habe eine Protektorenwaffe für dich, wenn du sie brauchst.“
„Danke.... Wie sieht jetzt der Plan aus?“, fragte Jack und zog sich den Mantel über, den er bereits sehr gern trug.
Wenn er etwas von dieser Realität behalten wollte, dann sicherlich nur diesen Mantel.
Er ließ sich wieder auf das Bett fallen. Er hatte jetzt schon genug, und wollte am liebsten gleich wieder schlafen, aber er wusste ziemlich genau, dass dieser Tag eigentlich nur noch schlimmer werden konnte.
Außerdem wusste er nicht, dass er bereits wieder 5 Stunden ihrer kostbaren Zeit verschlafen hatte.
„Wir müssen ins Center.“, begann Daniel und Jack sah ihn fragend an, während er sich die Hand auf die Stirn legte, um zu fühlen, wie schlecht es ihm eigentlich ging. Auch wenn er nur fühlen konnte, dass sein Kopf offenbar heiß war, so konnte er jedoch nicht beurteilen, ob dies Fieber bedeutete oder nicht.
„Was ist das Center?“, fragte Jack und begann sich die Schläfen zu massieren, um die Kopfschmerzen abzuschütteln, die wohl eine heftige Nebenerscheinung dieser Injektion waren.
„Das Center ist der Ort, wo die Seher sich befinden. Dort sitzen sie in ihren Zellen und sagen Verbrechen voraus, als wäre es ihr liebster Zeitvertreib!“, Daniel schien angewidert zu sein bei dem Gedanken an diesen Ort.
„Was wollen wir da?“, fragte Jack mit einem Stöhnen.
„Wir werden einen Seher entführen: Sydney oder Jarod. Das sind die stärksten Seher. Sie werden sicher bereits wissen, dass wir kommen!“
„Wieso wollen wir einen Seher entführen? Wie sollen die uns helfen?“
„Jack, du bist der einzige, der noch beweisen kann, dass diese Regierung gestürzt werden muss!“
Daniel schien das wirklich ernst zu meinen, auch wenn Jack nicht die geringste Ahnung hatte, wovon er eigentlich redete.
„Okay, hör’ zu: Riggs und Joe, sie wollen dich so schnell wie möglich tot sehen. Das heißt den anderen Jack, der hier herumläuft.“
„Wieso erledigt er das nicht? Und wer sind Joe und Riggs?“
„Joe ist Sams Ehemann. Er gibt ihr seit Monaten Drogen, damit sie aggressiver wird. Sie wird missbraucht in einem Kampf, bei dem sie nichts zu suchen hat. Kommander John Riggs... er hat die ganzen Fäden zu ziehen begonnen. Er ist das Oberhaupt in L.A. und er hat Jack zum Mörder gemacht. Er hat alles inszeniert. Er hat die Seher geschickt getäuscht und Jack rennt seit drei Jahren einen Spießrutenlauf.“
„Wo ist der Kerl eigentlich?“, fragte Jack mit einem wütenden Unterton. Er hatte so rein gar nicht die Lust dazu, den Job seines Doppelgängers zu erledigen.
„Das solltest du nicht erfahren. Du bist der einzige, der ihn und auch dich retten kann!“
„Ich will wissen, wo der Bastart sich rumtreibt. Bei 14 Morden kann er doch nicht unschuldig sein. Und was ist mit denen, die er noch begehen soll? Ich habe diese Wanted-Meldung gesehen!“
„Jack, bitte zwing mich nicht dazu!“, bestand Daniel und sah ihm in die Augen.
„Daniel. Ich bewege mich keinen Zentimeter, bevor ich nicht weiß, wieso er das nicht selbst in die Hand nimmt!“
„Wir sind hier in meiner Zweitwohnung. Aber eigentlich ist es seine Zuflucht, Jack. Er ist hier!“
Jacks Augen weiteten sich.
Er sprang wütend auf und raste durch die kleine Wohnung. Er riss eine der Türen auf: das Badezimmer.
Er sah kurz hinein und schmiss die Tür dann wieder zu.
„Jack, bitte, hör auf!“, forderte Daniel, aber Jack machte weiter.
Als nächstes suchte er im Speicher.
Danach öffnete er wieder eine andere Tür.
„Was ist das?“, fragte Jack schockiert.
Vor ihm war ein weiß strahlendes Zimmer. In der Mitte stand ein Bett und einige Apparate piepten.
„Er liegt im Koma. Bei seiner letzten Hetzjagd haben zwei Protektoren ihn erwischt. Er kam halb verblutet hier an. Ich musste ihn ins künstliche Koma versetzen lassen, sonst wäre er bereits tot!“
„Wird er..?“
„Ob er gesund wird? Nicht mit meiner primitiven Medizin. Ich muss ihn in ein richtiges Krankenhaus bringen, aber das kann ich nicht, solange man ihn für einen Mörder hält. Sie würden ihm eine Kugel in den Schädel jagen anstatt ihm zu helfen.“
Jack ging näher an das Bett heran.
Er sah in das Gesicht des Mannes. Es war aschfahl und totenbleich. Nur noch die Auf- und Abbewegung seines Brustkorbes zeugte von Leben in dem Körper.
Jack sah sich selbst und er fühlte sich schrecklich dabei.
Eben wollte er seinen Doppelgänger noch anbrüllen und nun hatte er plötzlich das Gefühl ihn retten zu müssen.
//
„Wie lange brauchen wir?“, fragte Jack und zwängte sich in das kleine Fahrzeug, das sie ins Center bringen sollte.
„Wir müssen erst noch eine Kleinigkeit erledigen!“, erklärte Daniel und fuhr los.
30 Minuten später hielt er und das mitten in einer scheinbar toten Gasse.
„Mac?“, rief er und kurz danach erschien ein alter, hässlicher Mann in der kleinen Gasse.
„Seine Fingerabdrücke müssen neutralisiert werden.“, erklärte Daniel kurz und zeigte auf Jack.
„Okay, dann kommen Sie mal her!“, bat der Mann und als er Jack erkannte, schreckte er zurück.
„Das ist nicht der richtige!“, erklärte Daniel kurz und bestand darauf, dass Jack behandelt wurde.
Jack wurde letztendlich doch angenommen und folgte dem hässlichen, fetten Mann in eine Halle.
Dort sollte er seine Hände auf zwei rote Platten legen.
Als Jack zögerte, da ergriff der Mann Jacks Hände und drückte sie nach unten. Brennende Hitze verbrannte O’Neills Haut.
Jack brüllte den Mann an, er solle seine Hände loslassen, aber dieser presste sie noch weitere 10 Sekunden nach unten.
„Sorry, Jack. Aber das musste sein!“, erklärte Daniel mitfühlend.
„Ihr wollt meine Fingerabdrücke neutralisieren indem ihr mir die Finger verbrennt? Geniale Lösung, wirklich!“, fluchte Jack und pustete seine roten Fingerkuppen an.
„Wir müssen dir noch andere geben“, erklärte dann der dicke Mann und zeigte auf eine kleine Flasche, die anmutig blau schimmerte und in der irgendetwas schwamm.
„Wenn Sie sich eines dieser Dinger zwischen Daumen und Zeigefinger legen und es dann zusammenpressen, bekommen sie einen Fingerabdruck. Die Fingerabdrücke halten für genau 30 Stunden. In der Packung sind 40, das sollte ein Weile reichen!“
//
„Daniel, ist das eine Genugtuung für dich, mich so leiden zu lassen, oder muss man in dieser Welt wirklich alles mit harten Schmerzen bezahlen?“, fragte Jack skeptisch und sah sich seine schmerzenden Fingerkuppen an.
„Jack, das musste sein. Wir werden überall im Center gescannt, da hätten sie dich schon geschnappt, bevor du einen Fuß auf das Grundstück gesetzt hast.“
„Wie willst du das überhaupt anstellen? Die haben doch da sicher Wachen!“
„Meine Frau ist eine der Seherinnen und ich kenne alle Geheimwege in diesem Gebäude. Also wenn ich da nicht reinkomme, dann tust du es auch nicht. Jack war bereits einmal in dem Gebäude, aber sie haben ihn erwischt!“
„Na toll!“, meinte Jack und sah aus dem Fenster.
//
Ein Piepen erfüllte den kleinen Wagen und Daniel zog einen Pieper aus der Tasche.
„Was hat das zu bedeuten?“, fragte Jack.
„Das dritte, der 5 angekündigten Opfer ist tot!“
„Wie geht das? Er liegt doch im Koma?“
„Die Seherberichte wurden von Riggs gefälscht. Jack ist dahintergekommen und nun hat er seine Freunde zum Feind. Als er noch mit Sam verheiratet war, war er der beste Protektor, den sie hatten. Aber er hat herausbekommen, dass die Seher zu einfach getäuscht werden können. Urkundenfälschung ist schwerer, glaub mir. Deshalb wollen die auch möglichst einen toten O’Neill sehen!“
„Wer ist dieser Riggs überhaupt?“, wollte Jack wissen.
„Vor 8 Jahren wurde das Experiment der Seher, was bis dahin erfolgreich verlaufen war, bekannt gemacht und in L.A. kam es das erste Mal zum Einsatz. Jack hat für Riggs gearbeitet und viele Verbrechen verhindert. Aber eines Tages kam er zu einem Einsatzort, wo jemand als flüchtiger Verbrecher zu finden sein sollte. Niemand wusste, dass er den Mann kannte.“
„Was wurde ihm angeschuldet.“
„Mord, Diebstahl... das Übliche... Er war aber nur aus einer Anstalt geflüchtet, wo er für geheime Experimente missbraucht wurde, so wie auch die Seher jetzt. Er musste beseitigt werden!“
„Die züchten diese Seher?“
„Ja!“
„Wer war dieser Mann?“
„Ich.... ich war dieser Mann. Es war kurz nach meiner Flucht. Jack hat von den Experimenten gewusst. Ich wurde immer gezwungen ihm zu sagen, dass es auf freiwilliger Basis geschah. Bis zu meiner Flucht dachte er das auch. Als wir uns dann gegenüberstanden war irgendwie alles sofort klar. Die Regierung fälschte Seherberichte um Leute verschwinden zu lassen, die im Weg standen!“
„Und Riggs steckt hinter alle dem?“
„Ja, die bloße Geldgier steckt in ihm. Er selbst hat sicher Dutzende Tote auf dem Gewissen.“
„Dann sollten wir dafür sorgen, dass er das zeitliche segnet.“
„Wir müssen aufpassen. Er war auch der Leiter der Experimente, für Quantensprünge. Er weiß dass es möglich ist, in eine andere Dimension zu springen. Wer weiß, was er über sie herausgefunden hat! Vielleicht weiß er über euch bescheid.“
//
Ein großer Gebäudekomplex erstreckte sich vor Jack und Daniel.
Daniel stellte das Fahrzeug ab und sie gingen von dem Gebäude weg, was Jack als Center identifizierte.
An einem alten Bunker machte er halt.
Wie bei den geheimen Zugängen zum SGC konnte man hier offenbar in das Gebäude gelangen.
Jack folgte Daniel blind, der ihn durch dunkle Gänge schickte.
„Okay, wir haben 2 Minuten und 30 Sekunden Zeit, bis wir wieder hier raus sein müssen. Ich werde die Wachen in Schacht halten und du musst sehen, dass du Sydney bekommst oder Jarod!“
Daniel schien auf alles vorbereitet zu sein und ging voran.
Jack sah zu, wie Daniel, der offenbar schon seit Jahren nicht mehr seine eigenen Fingerabdrücke besaß, eines dieser Dinger zwischen Zeigefinger und Daumen zusammen drückte.
Dann machte Jack das Selbe und presste eines dieser klebrig wirkenden kleinen Schablonen zwischen seine beiden Finger.
Als er sie zusammendrückte, hatte er das Gefühl, dass sich ein Stachel in seine Hand bohrte, aber er hielt durch.
Als er sich danach seine Fingerkuppen ansah, hatten sie wieder einen Fingerabdruck und Jack konnte durch den Scan gehen, ohne Alarm auszulösen. Der Plan funktionierte. Daniel war vorbereitet.
//
Als sie durch die Schleuse waren, sah Jack sich in der neuen Umgebung um. Überall leuchteten kleine Halogenlampen und erhellten den Gang, der sehr groß schien aber nicht viel Platz bot.
„Du musst sehr leise sein!“, sagte Daniel und nahm Jacks Hand. Dort stellte er eine Uhr auf 3 Minuten ein.
„Wenn du drin bist“, Daniel zeigte auf eine große Stahltür. „Dann hast du noch 2 Minuten und 30 Sekunden. Die anderen 30 Sekunden sind die Zeit die ich im größten Notfall herauszögern könnte.“
Daniel war es todernst und auch Jack war jetzt voll konzentriert und wollte seine Aufgabe erfüllen.
Denn irgendwann musste er auch anfangen daran zu denken, wieder hier weg zu kommen.
Daniel postierte sich an einer anderen Tür, die zum Kontrollraum führte, wie er Jack erklärt hatte.
Jack stellte sich vor die Stahltür und hielt sich bereit, sie zu stürmen.
Daniel hatte ihm dazu eine, dieser modernen Waffen gegeben, die er mit Freuden ausprobieren wollte.
Als Daniel bereit war für die Ablenkung gab er Jack ein Zeichen und dieser gab zwei Schüsse auf die Tür ab.
Blaue Salven drangen aus der Waffe und schienen die Tür wie Butter schmelzen zu lassen. Die Konstrukteure der Tür würden ziemlichen Ärger bekommen, wenn man herausfand, wie leicht sie zu durchdringen war.
Jack machte einen großen Satz und befand sich in einem größeren Gang, der zu einigen weiteren Türen führte.
Er rannte den Gang entlang und sah an den Türen die verschiedenen Namensschilder. Daniel hatte ihm grob davon erzählt.
Dahinter müssen die Seher sein, dachte er und hoffte, Sydney oder Jarod bald zu finden.
Daniel war in den Kontrollraum vorgedrungen und hatte eine Rauchbombe gezündet, die es den Wachen unmöglich machte zu reagieren. Innerhalb von Sekunden hatte er alle überwältigt.
Nun dauerte es noch 2 Minuten und 05 Sekunden bevor man ihn entdecken würde.
Daniel hatte dieses Gebäude bis auf die Grundmauern studiert und war diese Mission schon Hunderte Male durchgegangen, nur glaubte er, dass er sie mit dem Jack dieser Realität durchführen würde.
Die zehnte Tür.
„Sydney“ war darauf in goldenen Lettern geschrieben und Jack stürmte hinein.
Als er mitten in dem fast leeren Zimmer stand, musste er sich anstrengen, um nicht vor Staunen angewurzelt stehen zu bleiben.
Eine junge Frau saß aufrecht in einem großen Sitzkissen und wippte abwesend vor und zurück. Sie war allerhöchstens 17 Jahre alt.
Sie reagierte nur langsam auf Jack und drehte ihren Kopf zu ihm. Er hatte einen Mann erwartet.
Ihr Körper war mit Drähten verkabelt und sie blickte Jack weiterhin an.
„Sie werden mit mir mitkommen!“, sagte Jack und die Frau nickte, als hätte sie es schon vorher gewusst.
Jack forderte sie auf, dass sie aufstehen sollte, aber sie tat es nicht.
Er ging zu ihr und griff sie am Arm, um sie dann nach oben zu zerren.
Grob wie er war bemerkte er erst jetzt, dass sie offenbar nicht die Kraft hatte, sich selbst aufzurichten.
Sofort wurde er sanfter und versuchte sie zu stützen. Er entfernte die ganzen Kabel und schlang ihren Arm über seine Schulter.
Sie wehrte sich nicht, sondern legte ihren Arm freiwillig um Jacks Hals.
Er sah auf die Uhr, die rückwärts lief und bereits auf 1 Minute runtergezählt hatte.
Jack rannte, so schnell, wie er konnte, aber die junge Frau ließ sich schwer von ihm mitschleifen.
Er ahnte bereits, dass die Zeit sehr knapp werden würde und Daniel auf seine zusätzliche Ablenkung zurückgreifen musste.
Er rannte mit der schwachen Frau durch die Gänge und verlor kostbare Zeit.
Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bevor sie zusammen draußen ankamen und über den Rasen in die schützenden Gebüsche liefen.
Jack starrte immer wieder auf seine Uhr. Die Zeit war abgelaufen, schon seit mehr als einer Minute.
Sie hatten sich gerade hinter einer Hecke versteckt, um auf Daniel zu warten.
Jack sah durch das grüne Gewächs und versuchte Daniel ausfindig zu machen.
Tatsächlich kam Daniel endlich in ihre Richtung.
Aber er kam aus einem Seitenausgang und nicht aus dem umständlichen Gang, in den er mit Jack anfangs geklettert war.
Er rannte hastig, dicht gefolgt von zwei Wachen, die die Verfolgung aufgenommen hatten.
Jack zog den Arm der jungen Frau um seinen Hals und machte sich bereit, um weiter bis zum Auto zu rennen mit dem sie die Flucht antreten sollten.
Daniel rannte, so schnell wie er konnte, aber als einer der Wachen stehen blieb und eine Waffe zog, spielte sich vor Jack bereits die bevorstehende Szene ab.
Ein blauer Lichtstrahl raste auf Daniel zu und erfasste ihn. Er wurde einige Meter weit geschleudert und kam dann unsanft auf dem Boden auf.
„Das waren deine 30 Sekunden?“, fragte Jack vorwurfsvoll und trat die Flucht an.
Er wollte Daniel nicht zurücklassen, aber er sah keine andere Chance.
Er und Sydney schafften es, unbemerkt zu verschwinden, auch wenn er Probleme hatte, mit dem Fahrzeug von der Stelle zu kommen.
Jetzt hatten sie noch viel größere Probleme.
Jack kannte sich in dieser Welt nicht aus.
Er wusste nicht einmal den Weg zurück in Daniels Apartment, wo der andere Jack war.
Er konnte nur hoffen, dass dessen Versorgung ausreichend abgesichert war und Jack etwas mehr Zeit hatte, als er dachte. Seine eigene Uhr des Lebens tickte schließlich auch bedenklich laut.
//
In einer Seitenstraße wartete er unruhig darauf, dass etwas passierte.
Einige Minuten vergingen, in denen die junge Frau neben ihm saß und zitternd hin und her rutschte.
„Hey, es ist alles okay. Ich werde dir nichts tun!“, versicherte Jack und legte ihr seinen Mantel um den kalten Körper, der nur in einem weißen Anzug steckte, wie man ihn höchstens in Krankenhäusern finden könnte.
Sie nickte und sah ihn flüchtig an.
„Du darfst ihn nicht töten!“, forderte sie. „Töten? Ich werde niemanden töten!“
„Riggs. Du darfst ihn nicht töten!“, begann sie wieder und Jack versuchte zu verstehen, worauf sie hinaus wollte.
„Ich bin nicht der, für den du mich hältst!“, erklärte Jack. Er wusste, dass er niemanden töten würde. Ganz sicher.
„Du bist Colonel Jack O’Neill. Du leitest SG-1 auf der Erde.”
„Wie kannst du das wissen?“, fragte Jack verwundert.
„Wir sind genmanipuliert. Jugendliche, die mit Drogen zu Sehern erzogen wurden.“
„Ihr seid wirklich ein Experiment?“, fragte Jack erschrocken.
„Eigentum von Riggs. Die Zukunft der USA.“
„Das können die nicht machen!“
„Sie tun es seit Jahren. Und du bist der, der das ändern wird. Du musst Jack retten … und Daniel!“
Jack hatte das Gefühl, dass die junge Frau in Rätseln sprach, die er nicht verstand.
„Daniel? Du hast doch gesehen, dass sie ihn erschossen haben.“
„Diese Waffen töten nicht, wie die, die du sonst benutzt!“
„Wenn er nicht tot ist, was werden sie dann mit ihm machen?“
„Ihn gegen dich benutzen. Er wird wissen, wo du bist!“
„Oh
man…. Wir müssen hier weg und zwar schnell. Du… du musst mir helfen!“, forderte
Jack.
Er war verzweifelt. Was sollte er tun?
„Du brauchst mich!”
„Das weiß ich. Aber Daniel war, der der die Pläne gemacht hat und nicht ich. Wenn ich hier herumlaufe, werden die mich in den nächsten 10 Minuten gefasst haben.“
„Nein. Du bist der einzige, der noch retten kann.“
„Retten? Was? Wen? Ich kann mir ja nicht mal selbst helfen, wie soll ich dann irgendwem anders helfen? Wenn doch nur Carter hier wäre!“, fluchte Jack, der seinen Major jetzt sehr gut gebrauchen konnte. Er stellte sich erst jetzt die Frage, wo Daniel die Carter dieser Welt gelassen hatte. In seiner Wohnung hätte man sie entdeckt und das würde ein echtes Problem darstellen, aber er wusste es selbst nicht.
„Hör’ zu, ich hatte einfach einen wirklich schlechten Tag und ich bin nahe daran aufzugeben. Ich habe schon einiges durchgestanden, aber hier bin ich auf mich gestellt und ich kann niemandem helfen, wenn ich nicht weiß, wie!“
„Vertrau mir!”, forderte die junge Frau und drehte sich zu Jack.
Sie hatte sich erstaunlich beruhigt und sah Jack tief in die Augen.
Jack wusste nicht wie er reagieren sollte, als er ihre Lippen auf seine zukommen sah.
Also hielt er still und wartete, bis ihre kalte Haut, seine berührte.
[Kapitel: 6] Unrealized Realiy
Charlie, er saß neben Jack und grinste seinen Daddy an. Auf der anderen Seite des Jungen saß Sarah und betrachtete ihr Kind.
Er stand auf und rannte ins Haus.
Jack rückte etwas näher an die blonde Frau heran und küsste sie zärtlich.
Das war die glücklichste Zeit in seinem Leben. Jack wusste genau, dass dieses trügerische Glück in wenigen Sekunden für immer ein Ende nahm.
Der Schuss kam, wie er ihn erwartet hatte.
Schwärze senkte sich über ihn und er fand sich wo anders wieder.
Sam spielte mit seinen Lippen.
Jack sah ihr in die blauen Augen und verstand erst gar nicht, was los war.
Dann kam ein junges Mädchen angerannt und zog den Mann an der Hand. Sie wollte, dass er aufstand und ihr folgte.
„Amy, mein Schatz!“, sagte Jack lächelnd, auch wenn er sich nicht darüber bewusst war, dass seine Lippen diese Worte geformt hatten.
Er folgte dem Mädchen, das er auf 11 vielleicht 12 Jahre schätzte.
Doch dann veränderte sich die glückliche Atmosphäre.
Jacks Körper wurde von einem Schlag zu Boden geworfen und er spürte, dass etwas schreckliches passierte.
Kurz danach fand er sich über seinem bewusstlosen Körper wieder.
Er schwebte, wie ein Geist und verfolgte, wie ein Mann das kleine Mädchen mit sich zerrte.
Er hielt ihr den Mund zu und zerrte das trampelnde Kind mit sich.
Danach änderte sich erneut die Szene und er sah, wie das Kind auf einem metallenen Stuhl in einem großen, hellerleuchtetem Raum gefesselt war und eine Injektion erhielt. Ein schwerer Anfall war die Folge und das Kind schlug um sich.
Noch ein letztes Mal wurde der Mann an einen anderen Ort gerissen.
Der selbe Mann, der das Kind entführt hatte, schlich hinter ein anderes Kind.
Als er versuchte es zu entführen stürzte das Kind und blieb tot liegen.
Jack kam langsam wieder zu sich.
Er schwitzte und seine Haut war eiskalt.
Sydney sah ihn an. „Verstehst du?“
„Du? Du bist das Kind aus dem Traum! Du bist Amy!?“
Sydney nickte sanft und eine Träne rann über Jacks Gesicht.
Plötzlich verstand er alles. Er verstand seinen Doppelgänger und die Sam, die ihn töten wollte.
„Man hat dich entführt und dieses andere Kind sollte deine Leiche sein? Sie liegt in deinem Grab?“
Wieder nickte Sydney und ihre Augen füllten sich mit Tränen.
Jack konnte nicht anders. Er umarmte sie, als hätte er eine verlorene Verwandte wiedergefunden.
Er wollte sie nicht loslassen – nie mehr. Wieso wusste ihre Mutter nichts davon?
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„Wir müssen ihn finden und zwar bald!“, erklärte Sam.
Sie, Teal’c und Jonas saßen in einem der seltsamen Autos und fuhren durch die Gegend, in der Hoffnung ihren Colonel zu finden.
„Wenn wir ihn nicht bald finden, sollten wir uns um eine Möglichkeit kümmern, wieder aus dieser Realität zu verschwinden!“, erklärte sie weiter.
„Wie wollen wir das machen?“, fragte Jonas.
„Der Quantenspiegel. In jeder Dimension gibt es diesen Spiegel, wenn nicht sogar noch mehr. Wir müssen nur zu ihm gelangen, der Rest ist einfach!“, erklärte Sam und stoppte.
„Aber wir können O’Neill nicht zurücklassen!“, warf Teal’c ein.
„Das weiß ich, Teal’c!“, fuhr Sam ihn an. „Das weiß ich!“. Sie war verzweifelt.
Sie waren nun schon 2 Tage hier und sie wusste nicht einmal, wo sie anfangen sollte mit suchen.
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„Deine Freunde können uns helfen!“, sagte Sydney und löste sich von Jack, der ihren kalten Körper wärmte.
„Ja, aber ich weiß nicht wo sie sind!“
„Ich weiß es!“ – „Wie?“ – „Ich bin eine der Seher.... ich kann einiges sehen, was dir verborgen bleibt!“
„Was soll ich tun?“, fragte Jack. Er vertraute ihr jetzt mehr als jeder anderen Person, die er hier getroffen hatte.
„Dort vorne um die Ecke und dann links!“, erklärte Sydney und Jack fuhr los.
Als er um die Ecke war, gab Sydney noch einige Anweisungen und dann wollte sie, dass er anhält.
„Wieso soll ich anhalten? Ich denke, du weißt, wo sie sind!?“
Sydney nahm einen Finger und unterbrach Jack, der einatmete und zum nächsten Satz ausholen wollte.
Dann drehte sie mit ihrer Hand seinen Kopf leicht nach rechts.
Neben ihm startete gerade ein Fahrzeug und wollte losfahren.
Jack konnte es kaum fassen, als er Carters blonde Haare erkannte und dann ihr Gesicht sah.
Neben ihr saß Jonas und die beiden schienen zu diskutieren.
Das Auto bewegte sich und Jack riss mit einem Male die Tür auf und stürmte auf das Auto zu.
„Anhalten!“, rief er und der Wagen blieb stehen.
Sam wollte gerade losmeckern über den unfreundlichen Mann, der sie da aufhielt, aber dann bekam sie den Mund kaum mehr zu.
„Jack!“ Jonas hatte bereits die Tür offen und kam auf Jack zu.
„Colonel, wo waren Sie? Geht es Ihnen gut?“
Jack sah kurz zu Sydney und flüsterte „Danke“ bevor er sich seinen Freunden widmete.
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Jack und sein Team tauschten alle Informationen aus. Nur das Detail über Sydney, von dem nur er wusste, ließ er aus.
Das ging höchstens Sam etwas an, dachte er.
„Wir müssen Riggs’ Machenschaften ans Tageslicht bringen!“
„Und wie sollen wir das tun?“, fragte Sam.
„Mein Doppelgänger – er lebt. Aber nicht mehr lange, wenn wir nicht dafür sorgen, dass Riggs aus dem Verkehr gezogen wird und seine Unschuld bewiesen wird.“
„Sie und Jonas müssen das übernehmen, Carter! Ich werde mit Sydney dafür sorgen, dass O’Neill und Carter versorgt werden!“
„Was meinen Sie damit?“
„Haben Sie sich nicht gewundert, dass diese seltsamen Anfälle ausgeblieben sind?“
„Das waren Sie?“, fragte Sam, die ihm das nicht zuzutrauen schien.
„Ja, und wenn ich nicht in spätestens 5 Stunden dafür sorge, dass ihr Zwilling eine unangenehme Dosis verabreicht bekommt, werden sie doch noch in den Genuss kommen!“
Jack schaute auf seine Uhr, die den Countdown anzeigte.
Er hatte noch 4 Stunde und 56 Minuten bevor die Wirkung der Injektion von Daniel nachließ.
„Sie müssen Material gegen Riggs beschaffen. Teal’c, ich werde dich die nächsten fünfzehn Stunden brauchen. Du bist der einzige, der dafür sorgen kann, dass uns niemand hinterrücks überrascht!“
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Sam und Jonas taten ohne zu zögern, was O’Neill ihnen gesagt hatte.
Sie mussten in Jacks alter Wohnung und allen möglichen Datenbanken versuchen an Informationen über Riggs zu kommen.
Und auch vor Riggs Büro würden sie nicht stehen bleiben.
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„Sydney, schaffst du es, mich zu Daniels Versteck zu lotzen? Wir müssen nach deinem Dad schauen und ich brauche eine Injektion!“, meinte Jack.
Er hatte das Gefühl zu spüren, wie die Wirkung nachließ.
„Was für eine Injektion?“, fragte Teal’c, der genau wissen wollte, worüber Jack mit Sydney redete.
„Wir sind zweimal hier, Teal’c und ich will, dass das vorerst auch so bleibt und ich nicht in tausend Teile zerspringe, wegen irgendeinem Paradoxon, von dem ich sowieso keine Ahnung habe!“
Teal’c zog es vor, keine weitere Erklärung einzuholen und sah lieber zu, wie Sydney ihm den Weg beschrieb.
Sie fand auf Anhieb, wonach sie suchten und zu dritt schlichen sie in das alte Haus in dem Jack einige Zeit verbracht hatte.
In der Wohnung angekommen, konnten sie bereits Gepolter hören.
„Das ist Carter!“, erklärte Jack, der froh war, dass sie offenbar doch hier war, kurz seinem Freund.
„Tu’ mir einen Gefallen und sie nach, ob du irgendwelche Spritzen finden kannst. Ich glaub es war so ein rosa Zeugs.“
Jack schnappte sich Sydney und verschwand in dem Raum, in dem Carter gefangen war.
Sie wurde durch einem Gitter von den beiden getrennt.
„Du Bastart! Ich werde dich umbringen und wenn es das letzte ist, was ich tue!“
„Sam, bitte hören Sie mir zu.“ – „Ich werde dir nie mehr zuhören. Töte mich doch gleich!“
„Sie verstehen nicht. Ich bin nicht der Jack, den Sie suchen!“
„Wer bist du dann? Ich glaube dir kein Wort. Du versuchst mich zu verwirren, damit ich dir glaube und du irgend etwas anstellen kannst. Du bist ein Mörder, Jack. Und ich HASSE dich!“
„Er ist nicht Jack!“, mischte Sydney sich ein.
Sie war zitternd in den Mantel von Jack gehüllt und trat näher an das Gitter, nachdem sie hinter Jack vorgetreten war.
„Oh mein Gott!“, entfuhr es Sam. „Du hast einen Seher entführt? Wie konntest du?“
„Sam, bitte...“
„Du musst sie gehen lassen.“, forderte die hysterische Frau und hörte gar nicht zu.
„Sydney packte sie am Arm und Sam wollte sich los reißen, aber die junge Frau verfügte über genug Kraft und zog Sam an sich heran.
Dann legte sie die Hände um Sams Gesicht und zog es an ihr eigenes.
Ihre Stirn legte sich auf die, der Frau.
Sam bekam die selben Szenen zu sehen, wie Jack zuvor.
Aber sie sah noch mehr. Seine Vergangenheit in der anderen Realität. Ihre eigene Vergangenheit, als sie noch mit Jack zusammen war. Sie begann die Realität wieder zu erkennen. Sie konnte nicht fassen, dass sie ihre eigene Tochter nicht erkannt hatte.
„Oh mein Gott, Amy!“, stöhnte Sam und rutschte schluchzend auf den Boden.
„Was haben sie dir angetan? Was habe ich dir angetan?“
Sie blieb weinend an dem Gitter liegen und Jack verließ den Raum.
Er musste seine Gedanken abschütteln und sehen, ob Teal’C gefunden hatte, wonach er suchte.
„Ist es das hier?“, fragte Teal’c als Jack wieder bei ihm war.
„Ja, das ist perfekt. Wir haben noch 10 Minuten!“, sagte Jack und sah auf seine Uhr.
Jack schnappte sich eine der Spritzen und ging wieder zu Sam und Sydney.
„Das wird jetzt wehtun, aber es muss sein, glauben Sie mir, Sam!“, erklärte Jack kurz und gab ihr dann die Injektion ohne ihr weiter zu erklären, wozu diese eigentlich gut war.
Nun war auch Teal’c dazu gekommen.
„Du musst mir auch so ein Ding verpassen!“, forderte Jack.
Teal’c schien der Gedanke nicht zu gefallen.
„Wenn du es nicht tust, werde ich in zehn Minuten vielleicht tot sein.“
Teal’c nahm die Spritze und sah nach, ob sie in Ordnung war.
„Pass auf Sydney auf. Und auch auf Sam. Um mich musst du dir keine Sorgen machen!“, erklärte Jack und ging wieder mit ihm nach draußen.
Dort setzte er sich auf das Bett und versuchte nicht hinzusehen, als Teal’c die Nadel ansetzte.
Es schien noch schmerzhafter als zuvor und Jack ließ sich auf das Bett fallen.
Krämpfe versteiften seinen Körper und Tela’c zog es vor, die Beobachtung über Sydney zu übernehmen.
Er ging zu ihr und die beiden versuchten in der Wohnung auszuharren.
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„Wir sollten uns beeilen, Jonas!“
„Das weiß ich. Ich tu schon, was ich kann!“, erklärte Jonas und versuchte noch schneller zu tippen, als er es bereits tat.
Sie hatten weder die Genehmigung, noch den Rang in Riggs Büro herumzusuchen, aber sie taten es dennoch.
„Da kommt jemand!“, fuhr Sam auf und erschreckte Jonas fürchterlich.
Sofort schaltete er den Computer aus und die beiden versuchten aus dem Fenster heraus einen Fluchtweg zu finden.
Aber sie waren mindestens im 10. Stock des selben Gebäudes in dem auch Sam ihr Büro hatte.
„Hier kommen wir nicht raus!“, stellte Sam fest, aber Jonas starrte weiter aus dem Fenster.
„Die Autos fahren hier in Scharen lang!“
„Und was nützt uns das?“ – „Wir könnten uns von einem mitnehmen lassen!“, erklärte Jonas.
„Das ist doch nicht ihr Ernst, oder?“
„Nein, eigentlich nicht, aber haben Sie eine bessere Idee?“, fragte Jonas und öffnete das Fenster.
„Ja, wir werden sofort Fensterputzer.“ Sam zeigte auf die Montage, die über ihren Köpfen in der Luft hing.
Sie hangelten sich nach oben und blieben an den Seiten des Gerätes hängen.
Sie mussten weiter nach oben, aber das schien unmöglich.
Also blieben sie regungslos an den seitlichen Metallrohren des Gerüstes hängen und sahen zu, wie jemand in Riggs Büro ging.
Dann kam Riggs selbst dazu und die beiden führten ein lebhaftes Gespräch.
Sam ging die Kraft aus und sie flehte zu Gott, dass Riggs bald wieder verschwinden würde.
//
Die fünf Minuten, die Riggs in seinem Büro war, schienen Jahre in Anspruch zu nehmen.
Carter und Jonas hingen vor dem Fenster, bzw. an dessen Seite und hofften, bald wieder Boden unter den Füßen zu haben.
Als es endlich so weit war, kletterten sie wieder in das Büro und setzten ihre Suche nach Beweisen etwas erschöpfter fort.
Aber sie waren vorsichtig.
Sie hatten nicht viel Zeit.
Außerdem waren sie auf sich gestellt.
Jack hat nicht gesagt, dass er sich noch einmal melden wollte, bevor sie an die Öffentlichkeit gingen.
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Es war scheußlich. Der Schweiß schien das einzige zu sein, was die Hitze etwas abschwächte.
Jack starrte immer wieder auf den Wecker, den Teal’c auf zehn Stunden gestellt hatte.
Erst die Hälfte davon war um und weitere fünf Stunden warteten auf ihn, bevor er auch nur daran dachte, sich wieder aufzurichten.
Seine Augen waren bereits gerötet und tränten.
Sydney hockte bei Sam und streichelte ihr das kurze blonde Haar.
Aber dann entschloss sie sich zu Teal’c zu gehen. Er war kein normaler Mensch, aber sie wusste, dass sie ihm vertrauen konnte, also sollte er mehr erfahren über diese Welt und was in ihr vorging.
Sie erzählte ihm, dass seine Frau und sein Sohn in dieser Welt wohl auf waren. Auch wenn sein böser Doppelgänger längst tot war, so war es doch eine Freude für Teal’c, zu wissen, dass seine Familie wohl auf war in dieser Welt.
Als sie wieder Teal’c allein bei Jack ließ, ging sie in das Zimmer, in dem seit über 24 Stunden niemand mehr war.
Sie wusste längst, dass es dem Mann dahinter nicht gut ging und auch, wer er war.
Als sie die Tür hinter sich schloss, hörte sie nur noch das Leise Rauschen des Sauerstoffgerätes, welches die Lungen des Mannes immer im selben Takt füllte.
Sie setzte sich auf einen Hocker und schob sich neben das Bett.
Seine Hand war kalt in ihren und auch wenn sie den gleichen Mann nur einige Sekunden zuvor im anliegenden Raum gesehen hatte, so war hier das Gefühl doch ganz anders.
Sie saß einfach nur da und wachte über den Mann, der seit Wochen das Bett nicht mehr verlassen hatte.
Daniel konnte ihm nicht helfen, weil er ihn nicht in ein Krankenhaus bringen konnte, wo professionelle Ärzte ihn schnell wieder ins Leben zurückgeholt hätten.
Hier aber musste er mit illegal praktizierenden Ärzten vorlieb nehmen, die nur ein künstliches Koma herbeiführen konnten, um den Mann wenigstens am Leben zu halten.
Sydney wusste durch ihre Gabe, die mit Gewalt herbeigeführt wurde, mehr als ihr lieb war und sie sah Jack in den Situationen. Als er das erste mal flüchten musste nachdem man ihm des Mordes für schuldig befunden hatte.
Hinter all den Schandtaten versteckte sich ein Mann, der ein System vortäuschte, dass so nicht existent war.
Wie ein Film, bei dem die Zuschauer nicht hinter die Leinwand schauen konnten.
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Endlich, der Wecker klingelte und Jack spürte, wie das Klingelgeräusch seinen Körper ins Leben zurückrief.
Teal’c war bei ihm und half ihm auf.
Er sagte ihm, wo Sydney war und Jack entschloss sich zuerst mit Sam zu reden.
Sie saß noch immer hinter den Gittern, von Schweiß gebadet, genau wie Jack.
„Was war das?“, fragte sie, als sie Jack bemerkte.
„Damit rettest du deiner Doppelgängerin das Leben!“, sagte Jack und öffnete das Gitter, damit die Frau heraus konnte.
„Ich habe dich all die Jahre gejagt und du bist unschuldig!“, schluchzte die Frau und fiel Jack in die Arme.
„Ich bin nicht der, den du gejagt hast. Aber du hast mich trotzdem fast umgebracht.“ Jack hatte sich auf das persönlichere ‚Du’ mit der Frau eingestellt. Sie war wie eine Freundin für ihn.
„Das warst du? Das tut mir sehr leid. Ich ... aber du siehst aus wie er!“
„Ich bin er, aber das hier ist nicht meine Realität!“
„Wo ist er?!“ – „Du solltest ihn nicht sehen!“
„Aber ich will wissen, wo er ist!“, forderte die Frau. „Er ist fast tot und bevor er in keinem Krankenhaus ist, lasse ich nicht zu, dass du ihn so siehst. Du wirst mit mir Vorlieb nehmen müssen!“
Sam schien sich auf keine Diskussion einzulassen und hörte auf Jack.
„Wir haben jetzt 36 Stunden. Beim letzten Mal war ich dafür verantwortlich, dass die hälfte der Zeit bereits um war, bevor wir den Plan angefangen hatten.“
„Was für einen Plan?“
„Riggs. Er steckt hinter all dem. Dein Ex-Ehemann ist unschuldig!“
„Ich werde dir helfen!“
„Wir müssen auf die anderen warten, und dann können wir wieder in Aktion treten. Unsere Aufgabe ist es, Daniel aus dem Center zu befreien!“
„Daniel?“, fragte Sam überrascht. Sie schien ihn nicht zu kennen.
„Er hat dafür gesorgt, dass das hier alles möglich war. Ohne ihn wären wir längst nicht mehr am Leben!“
[Kapitel: 7] The Ugly Truth
„Jonas, wir sind schon seit 3 Stunden hier drin. Glauben sie nicht, dass bald jemand kommen könnte?“
„Ich habe fast alles heruntergeladen. Noch 10 Minuten, dann ist alles auf ihrem PC!“
„Okay, aber bitte beeilen sie sich!“, forderte Sam, die schon ganz nervös war.
Sie hätte das alles am liebsten selbst übernommen, aber in dieser Welt schien Jonas sich am besten auszukennen.
Nach den besagten 10 Minuten hatten sie es geschafft und dann verschwanden sie endlich aus dem Büro.
Es war schon ein unglaubliches Glück, dass Riggs sie nicht überrascht hatte.
Sie schlichen aus dem Büro und blieben scheinbar unentdeckt.
Nun mussten sie nur noch einige schlagfertige Beweise finden, die Riggs festnageln konnten. Ein gefälschter Seher-Bericht, ein Beweis, dass Jack unschuldig war... irgendetwas!!
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„Ihr könnt euch jetzt nicht um Daniel kümmern!“, beschwerte sich Sydney, die Jack und Sam beobachtet hatte.
„Aber wieso? Er braucht doch unsere Hilfe!?“, fragte Jack.
„Deine Freunde brauchen eure Hilfe.“
„Wieso? Was ist mit ihnen?“, fragte Jack erschrocken über die Nachricht.
„Riggs. Er kennt euer Geheimnis!“ – „Was? Aber wie? Er kann es nicht wissen!“
„Du musst ihm helfen, Teal’c!“, forderte Sydney und klammerte sich an Teal’cs Arm.
„Okay, wir ändern den Plan! Ich und Teal’c gehen zu Riggs. Du, Sam, bleibst hier!“, erklärte Jack und wurde jäh von Sydney unterbrochen.
„Nein. Du musst hier bleiben, Jack!“, forderte sie.
„Aber Sydney, wieso denn? Ich muss ihnen helfen!“
„Riggs. Heute ist der Tag, an dem er getötet wird – von dir. Weißt du noch die 5 angekündigten Morde von Jack?“
O’Neill nickte.
„Einer ist nicht inszeniert. DU begehst ihn!“ Nun hatte Sydney es endlich gesagt.
Sie wollte es nicht. Sie wollte ihn anders abhalten, aber ihre Optionen waren sehr begrenzt.
„Hör’ mir zu. Ich werde niemanden töten, okay? Ich verspreche dir, dass ich Riggs nicht töten werde, Sydney! Du musst mir glauben. Auch wenn du recht hast, dann werde ich eben das Schicksal ändern, ja?“
Jack nahm Sydney in den Arm und dann hetzte er mit Teal’c los.
Sydney und Sam blieben zurück.
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„Teal’c glaubst du, wir finden den Weg zum Büro? Ich habe nämlich keine Ahnung, wo es lang geht!“
„Natürlich!“; entgegnete Teal’c und drückte einen Knopf neben dem Lenkrad.
Aus dem Armaturenbrett fuhr ein kleiner Monitor nach oben und Teal’c sagte nur kurz die gewünschte Straße an, danach wurden sie von einem Navigationssystem geführt.
„Na toll, wieso konnte mir das niemand sagen? Ich musste einen Seher entführen, um nach Hause zu finden!“, meckerte Jack.
Sie brauchten ungefähr 10 Minuten, dann stürmten sie in den Fahrstuhl und warteten, bis sie im 10. Stockwerk waren.
Als erstes mussten sie in Riggs Büro nachsehen, denn dort wollten Carter und Jonas schließlich suchen.
//
Sam und Sydney hatten ganz andere Probleme.
Obwohl Jack es vorerst verhindern wollte, so bekam Sam nun doch ihren Ex-Ehemann zu sehen.
Sydney nahm sie mit in den Raum.
Die junge Frau hatte eine zentrale Rolle eingenommen und ihre Entwicklung war unglaublich.
Anfangs konnte sie nicht einmal ohne Hilfe richtig laufen und nun leitete sie fast die Befreiungsmission.
Sie wusste genau, was getan werden musste.
Aber die Tatsache, dass Jack zu Riggs gefahren war, konnte sie kaum verkraften.
Sie wusste, dass er den Mord begehen würde.
Sam zitterte, als sie die Hand des leblosen Mannes in dem Bett umschloss.
Es fühlte sich an, als hätte er keinen Tropfen Blut mehr in den Venen.
Sie wusste nicht, was ihm fehlte, aber jetzt wo sie dem Mann, den sie drei Jahr lang gehasst hatte, gegenübersaß, da rollten ihr die Tränen über die Wangen.
Wäre Sydney nicht gewesen, hätte sie ihn immer noch gejagt.
Diese ganze Situation ließ niemanden wirklich realisieren, wie viele Sachen sich abspielten.
Sam hatte noch immer nicht begriffen, dass sie ihre Tochter wieder hatte.
Sydney war Amy. Aber dieses Mädchen war 5 Jahre älter als ihre Tochter. Sie war so selbstbewusst und ihr Schicksal ließ sie nicht in Depressionen versinken.
//
„Okay, Teal’c. Sollte ich meine Waffe gegen Riggs erheben, dann sorg’ dafür, dass ich ihn nicht töte. Ich habe das Gefühl, dass Sydney recht behalten wird.
„Natürlich!“, entgegnete Teal’c als wäre das das Normalste der Welt.
Sie hielten die Waffen bereit in den Händen und dann stürmten sie in das Büro.
Jack hatte eine dieser modernen Waffen und Teal’C seine vergötterte Zat, von der er sich nicht trennen konnte.
Das Büro war leer.
Niemand war da.
„Verdammt!“, fluchte Jack und sie rannten durch die leeren Flure.
Als sie das zweite Mal in dem Fahrstuhl standen und ins 50. Stockwerk hochfuhren, drängte die Zeit bereits.
„Teal’c, du weißt, was du zu tun hast?“, fragte Jack und das Spiel begann von vorne.
Sie stürmten auf Sams Büro zu und Jack gab das Zeichen, dass Teal’c die Tür ‚eintreten sollte.
Als sie dieses Mal in das Büro platzten, waren sie nicht allein.
Carter und Jonas standen an der Wand.
Riggs und zwei andere Männer standen hinter ihnen und Jonas bzw. Sam hatten eine Waffe an ihrem Kopf.
Riggs, der als einziger nicht mit einer Waffe um sich zielte, drehte sich überrascht zu seinen beiden Besuchern um.
„Jack, dass ich dich noch mal sehe!“, lachte Riggs.
Jack zielte mit einer Waffe auf ihn und meinte: „Bleiben sie ja da stehen, sonst jage ich ihnen ... uhm... blaue leuchtende Dinger in den Kopf!“
„Jack, du wirst mich nicht töten. Ich bin der Einzige, der deine Unschuld beweisen kann!“
„Ja, weil Sie die Morde begangen haben.“
Sie brauchten eine Ablenkung.
Jack ging wieder einen Schritt zurück an die Tür.
Dort versuchte er unauffällig die ‚Klingel’ zu aktivieren, oder was auch immer das war. Die Hauptsache war, dass es ablenkte.
Jack presste den Knopf in die Tür und das Hologramm von Joe erschien, als er gestern Sam besucht hatte.
Riggs erschrak und Jack versuchte ihn zu überwältigen, dabei verloren er, aber auch Riggs, ihre Waffen.
Teal`c nutzte den kurzen Augenblick und überwältigte die beiden anderen Männer hinter Sam und Jonas, als auch sie abgelenkt waren.
Jack versuchte seine Waffe zu erwischen, aber Riggs war schneller.
Er hatte seine bereits wiedergefunden und zielte auf Jack.
Dieser stellte dem Mann ein Bein und brachte ihn zum Stolpern. Diesen Augenblick nutzte er, um seine eigene Waffe wiederzubekommen.
Riggs stolperte auf Sam zu.
Er riss sie mit zu Boden und richtete sofort seine Waffe auf ihren Kopf.
Nun standen sie sich gegenüber: Jack richtete seine Waffe auf Riggs und Riggs seinen Lauf auf Carters Kopf.
„Lassen sie sie gehen. Sie wollen doch mich!“, forderte Jack.
„Du hast verloren, Jack. Mit der Waffe kannst du mich nicht groß verletzen!“
Jack blickte kurz auf die Waffe und überprüfte am Abzug die Einstellung.
„Ich denke, ‚Death’ ist eindeutig, hein? Diese Dinger reagieren mit Hitze, oder? Das dürfte sehr unangenehm werden!“, sagte Jack und wurde standfester.
Teal’c stand am Rande neben Jonas und zielte ebenfalls auf Riggs.
Aber Sam war in einer aussichtslosen Lage.
„Wir werden dich sowieso überführen. Sydney ist der allerbeste Beweis. Und die ganzen gefälschten Berichte werden dir den Rest geben!“
Jack war wütend und atmete schnell und hektisch.
„Du bekommst mich nicht so einfach, Jack. Wenn ich gehe, dann nehme ich dich mit!“, sagte Riggs und drückte ab.
Sam fiel zu Boden.
„NNNNEEEEEEEIIIIIIIINNNNNNNNN!“, brüllte Jack aus vollem Halse und trat unbeherrscht einen Schritt an Riggs heran.
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„Nein, nein. Du darfst ihn nicht töten, Jack!“
Sydney kauerte auf einem Stuhl und wippte vor und zurück.
Sie zitterte wieder und schien genau den Zustand zu haben, den sie hatte, als er sie aus dem Center geholt hatte.
Sam versuchte sie zu beruhigen. Erfolglos.
Sie sprach zusammenhangslose Sätze und wurde immer lauter, bis sie schließlich brüllte.
„JACK, Du Darfst ihn nicht töten!“
Hysterisch keifte sie immer wieder, dass er ihn nicht töten durfte.
Sie presste ihre Hände an die Ohren und wippte immer heftiger vor und zurück.
[Kapitel: 8] What was lost
Jack zog langsam den Abzug nach hinten.
Riggs bewegte sich nicht.
Er sah Jack genau in die Augen und wartete darauf, dass er abdrückte.
„Teal’c, mach schon!“, flüsterte Jack leise. Er hatte sich nicht mehr unter Kontrolle.
Er würde abdrücken, was immer auch passieren würde. Welche Konsequenzen das auch immer haben würde, es war ihm egal.
Carter lag regungslos am Boden.
Der Abzug war fast durchgezogen.
Dann folgte der Schuss.
Nicht aus Jacks Waffe. Aber Jack war es, der zu Boden ging.
Teal’c hatte abgedrückt.
Eine weitere Salve folgte und riss Riggs zu Boden. Er blieb bewusstlos liegen, während Jack lediglich einen Fluch ausstieß.
Er robbte zu Carter.
Sie sah tot aus.
Sie ist tot, dachte Jack und seine Adern verkrampften sich.
Er beugte sich über ihr Gesicht und versuchte ihren Atem zu spüren.
Da war es. Das wunderbarste Gefühl.
Jack atmete erleichtert aus. Sie lebte.
Er war fast ausgerastet deswegen.
Nein, er war ausgerastet. Hätte Teal’c nicht gehandelt, hätte er Riggs umgebracht und somit die ganze Sache gekippt, für die er seit Tagen so hart kämpfte.
Sein Major lebte. Das war alles...
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Später:
Liebes Tagebuch,
Der Alptraum hat endlich ein Ende.
Seit gestern ist Jack aus dem Krankenhaus zurück.
Zwei Monate musste er dort bleiben, aber jetzt scheint endlich alles wieder gut zu werden.
Ich hätte nie gedacht, dass Leute aus einer parallelen Welt uns vor Riggs System retten würden.
Er hatte uns ja schließlich fast geschafft.
Als die mich im Center geschnappt hatten, dachte ich, dass jetzt wirklich alles aus wäre.
Aber Jack hat es geschafft, seine Freunde zu finden und sie haben Riggs überführt.
Amy O’Neill, Sydney, hat ihn vor Gericht festgenagelt. Dann hatten Sam und Jonas noch genügend Beweise gefunden, um ihn absolut dingfest zu machen.
Alles ging so schnell, als sie ihn erst mal überwältigt hatten.
Aber dann kam auch schon der Abschied.
Ich konnte Jack ja nicht zumuten, dass ich ihm noch eine Injektion gab.
Sein Team war wohl auch ganzschön geschafft von dieser Realität.
Ich bin froh, dass der Präsident sich eingeschaltet hat.
Wenn das Stargate-Programm nicht das Seher-Programm abgelöst hätte, dann hätten sie wohl nie diesen Quantenspiegel gefunden.
Aber jetzt sind sie wieder in ihrer eigenen Realität und auch hier ist so was, wie Normalität eingekehrt.
Es war ein langer Weg und jetzt können wir wieder auf die Straße gehen ohne vor Protektoren flüchten zu müssen.
Jack hat seine Familie wieder und wie es SG-1 geht... ja das weiß hier leider niemand...
Aber sie sind die wahren Helden, die diese Realität gerettet haben...
Daniel
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„Jack, ruh’ dich aus.“, forderte die Frau und schubste den Mann wieder in das Kissen, als er aufstehen wollte.
Er konnte sich nicht wirklich damit abfinden, dass er im Bett liegen sollte... schon wieder!
Aber trotzdem war er unendlich glücklich.
Amy war wieder bei ihnen, ihr alter Name Sydney geriet in Vergessenheit.
Sam hatte Joe verlassen. Er wurde überführt, an Riggs Machenschaften teilzuhaben.
„Schatz, ich mache dir einen Tee!“, schlug Sam vor und verschwand kurz aus dem Schlafzimmer.
Als sie wiederkam schlief Jack bereits.
Sie stellte den Tee auf den Nachttisch und legte sich neben ihn in das kuschelige Bett.
Das war es.
Das hatte sie so lange vermisst.
Sie hatte ihre Tochter wieder und ihren Mann auch.
Auch wenn ihr Gewissen sie plagte, dass sie ihn so lange gehasst hatte.
Sie kuschelte sich an den schlafenden Mann und flüsterte ihm etwas ins Ohr.
Der Traum hatte wieder begonnen und ihr Leben lief im 7. Himmel ab.
„Ich liebe dich auch!“, flüsterte der Mann und drehte sich zu ihr um.
Er hatte die Augen nur ein kleines bisschen geöffnet.
Sie presste ihre Lippen sanft auf seine und sie schliefen beide gemeinsam ein.
Ohne Angst vor Verfolgern....
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„Carter?“, fragte Jack.
„Ja, Sir?“
„Wieso sind wir eigentlich in so vielen Realitäten ein Paar?“
„Ich weiß nicht, Sir!“, stammelte Carter.
Das Thema war irgendwie ein Paradoxon.
Wieso konnten sie nicht das sein, was in ihren Gedanken oft ein Thema war?
„Ich weiß nicht, aber...“
„Was aber?“, fragte sie.
„Aber wieso ist unsere Realität so anders?“
„Das ist der Lauf der Dinge. Wären sie lieber dort geblieben?“
„Neee!“, konterte Jack und brachte Sam zum Lachen.
„Aber eines brennt mir noch auf der Zunge!“, begann Jack wieder.
„Was?“, fragte die Frau neugierig.
„Also es ist ja schlimm genug, dass wir ständig die Erde retten müssen, aber dass wir jetzt auch noch dauernd andere Realitäten retten, darf nicht zur Routine werden!“
Sam musste wieder lachen.
„Dann war es das also? Was machen sie denn in ihrem Urlaub?“, fragte Carter gespannt.
„Na, was denken sie? Ich fahre an meinen See in Minnesota, angeln. Wollen sie mitkommen?“, fragte Jack.
Die Antwort war eigentlich schon klar. Sie hatte noch nie eingewilligt, wieso also dieses Mal??
„Mh...na ja, ich denke, ich habe hier noch viel Arbeit...... aber die kann warten. Fahren wir nach Minnesota!“
Wow, dachte Jack.
Jetzt fragte er sich ernsthaft, ob er auch wirklich seinen Major mit zurück gebracht hatte.....
ENDE
By Ania