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Ein kleines Lächeln...

Inhalt: Zuuuu kurz um dafür Zeit zu verschwenden…
Anmerkung: Das ist eine von den Kurzgeschichten, die entstehen, wenn man seinen Gedanken in einer licht melancholisch angehauchten Phase freien Lauf lässt.

 

Sam hatte heute das erste Mal seit langem wirklich und absolut ernsthaft genug von ihrem Labor gesehen und wünschte sich nichts mehr, als nach Hause zu fahren und dort einen gemütlichen Tag zu verbringen.

Aber ausgerechnet heute hatte sie das erste Mal seit noch viel längerer Zeit einen zu wichtigen Auftrag zu erledigen und sie durfte das Labor nicht einmal verlassen… vielleicht in einer Pause mal kurz in die Kantine, mehr war nicht drin.

Sam hatte schlechte Laune – ausgesprochen schlechte Laune und ihre Stimmung war auf dem Tiefpunkt. Sie konnte kaum noch auf den Bildschirm schauen, der sie seit mindestens zwei Stunden mit ein und demselben Bild nervte und zum Wahnsinn trieb.

Eine blöde kleine Viruszelle zeigte, was Carter nicht verstand. Der Virus war da: er war aggressiv und wirklich ‚böse’, falls man es so sagen mochte.

Aber er war einfach nur ‚da’ und tat nichts… Viren taten doch normalerweise etwas, oder? (von so blödsinnigen Ruhephasen mal abgesehen). Irgendetwas musste er doch tun mit der Zelle. Es kam ihr vor als würde die Katze sich vor Mäusen fürchten.

Alle Untersuchungen brachten nur noch mehr Verwirrung und Carter hatte das Gefühl am Ziel vorbeizulaufen: seit Stunden. Es war auf diesem Schirm, das wusste sie, aber nichts in der Welt konnte jetzt noch helfen, damit sie es endlich sah.

Vielleicht wusste sie es längst, aber ihr überarbeiteter Kopf forderte eine Abwechslung bevor er es verraten wollte.

Erschöpft und betrübt ließ sich Carter in ihren Sitz fallen.

Hammond würde das nicht gerne sehen, aber er sollte es ruhig selbst mal versuchen, bevor er sie anherrschte und zur Arbeit aufforderte.

Es war ihr schlichtweg egal und die nächsten Zehn Minuten wollte sie einfach nichts tun…vielleicht an heißen Kaffee denken, der einige Meter zu weit weg in der Kantine wartete. Nicht einmal zu diesem Weg konnte sie sich überreden(sie verschwendete den Gedanken an den Weg nicht einmal, das hätte schon Arbeit bedeutet).

Sicherlich waren die Ergebnisse wichtig… aber JETZT nicht.

Im passensten Augenblick, als Sam gerade die Augen schließen wollte, um einzunicken, wurde die Tür aufgeschmissen und ihr prallte ein viel zu fröhliches "Hey, Carter!" entgegen.

Sie drehte ihren Kopf langsam, fast schläfrig zu Tür und als hätte sie es nicht schon an der Stimme erkannt bemerkte sie "Colonel? Sie, hier?".

Der Mann stand mit einem breiten Grinsen vor ihr und hatte zwei Tassen Kaffe dabei, je eine in jeder Hand.

"Wie kommen sie voran? Ich habe gehört, dass Hammond sie ganzschön schuften lässt, für ihr Geld!?"

"Ich schätze, ich komme nie dahinter. Er wird mich in diesem verdammten Labor einsperren, wenn ich es nicht bald raus habe."
"Ist es so wichtig?", fragte O’Neill und gab Sam eine Tasse in die Hand. Sie roch an dem heißen Getränk und sog den Duft laut ein, als hätte sie seit langem nicht so frei atmen können.

"Ja, sehr wichtig. SG-7 hat es auf PX6-798 mit einem Virus zu tun, der in einer Epidemie enden könnte… lange Geschichte!"

"Sie schaffen das schon – ich kenne sie!"

Jack lächelte die Frau aufmunternd an und trank einen Schluck aus seiner eigenen Tasse.

"Da bin ich nicht so sicher!", meinte Sam und sah betrübt auf den Bildschirm der noch immer unermüdlich vor sich hinflackerte.

"Ich würde ihnen ja gerne helfen, aber wie sie wissen… ich würde eher alles kaputt machen, als auch nur ein klein wenig hilfreich zu sein!"

"Sie haben mir schon geholfen. Sie ahnen gar nicht, wie sehr ich jetzt einen Kaffee gebraucht habe!!"

"Dann hatte ich ja ein gutes Timing! Ich muss jetzt wieder an die Arbeit. Hammond hat mich dazu verdonnert, Missionsberichte zu schreiben und ich habe erst die Hälfte fertig. Ich trinke mehr Kaffee als ich arbeite!"

Jack wandte sich zur Tür und schlenderte langsam hinaus. Er nahm die Klinke in die Hand und sah noch einmal zu Carter.

"Nicht so verbissen, es ist sicher einfacher, als sie denken, Carter!", sagte er und schickte der Frau ein unvergleichlich motivierendes Lächeln.

Kaum war die Tür geschlossen, stand Sam auf und mit der Tasse in der Hand und ging um den Monitor herum, der ihr so viel Kopfzerbrechen bereitete.

Sie sah konzentriert auf den Bildschirm und nippte nebenbei an dem Kaffee.

Kaum eine Minute später war ihre Stimmung schon viel besser.

"Das ist es... eine Vitaminhülle!", sagte sie erleichtert, als wäre der Gedanke, der seit Stunden in ihrem Kopf herum schwirrte endlich zu ihrem Mund gelangte.

O’Neill ahnte gar nicht, wie sehr er geholfen hatte. Er würde es wohl nicht glauben, wenn sie es ihm erzählte, aber ein Lächeln….

Ein Lächeln… und der Tag geht weiter!!


Ende

© 2003 Darkwater

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